Verliebt in den Lehrer - Eltern sollten Thema nicht totschweigen
Berlin (dpa/tmn) - Schwärmereien sind okay, doch Liebschaften sind tabu: Wenn sich Schüler in Lehrer verlieben, sollten die Eltern nicht die Augen verschließen - auch wenn das peinlich ist.
Vermuten Eltern, dass ihr Kind in einen Lehrer verliebt ist, sollten sie das unangenehme Thema nicht einfach totschweigen. „Sie sollten das Kind auf jeden Fall darauf ansprechen“, empfiehlt Karin Jacob vom SOS-Familienzentrum in Berlin. Allerdings empfänden es Jugendliche oft als peinlich, mit Mutter oder Vater über das Verliebtsein zu sprechen. Das Signal „Du bist für so ein Gespräch nicht geeignet“ sollten Eltern daher akzeptieren und nicht gekränkt reagieren. Besser fragten sie, ob es einen Verwandten oder Freund gebe, dem er sich lieber anvertraue.
Manche sind aber auch dankbar, wenn sie sich endlich jemandem anvertrauen können. Lasse sich Sohn oder Tochter auf ein Gespräch mit den Eltern ein, sollten die sensibel vorgehen: „Am besten thematisieren sie, dass das ganz normal ist, dass es aber Grenzen gibt“, rät Jacob. Die seien durch ethische Prinzipien und Gesetze festgelegt. Eltern sollten ihrem Kind klarmachen, dass sich der erwachsene Lehrer strafbar macht, wenn er die Liebe zu einem Minderjährigen erwidert.
Immer wieder kommt es zu Fällen, in denen Lehrer mit minderjährigen Schülern eine Beziehung eingehen. Am Freitag ist ein 46 Jahre alter Lehrer aus Hamburg zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er mit seiner damals 14-jährigen Schülerin eine sexuelle Beziehung hatte.