Viele Eltern meckern und schreien im Auto
Hannover (dpa/tmn) - Im Auto verlieren Erwachsene offenbar vergleichsweise schnell die Fassung. Laut einer repräsentativen Umfrage unter Kindern schimpfen drei Viertel der Eltern (75 Prozent) unterwegs wie die Rohrspatzen über andere Verkehrsteilnehmer.
Über die Hälfte (54 Prozent) lassen sich sogar zum Schreien hinreißen. Und sitzen Mama und Papa gemeinsam im Auto, streiten sie sich auch noch oft über den Fahrstil des jeweils anderen: 41 Prozent der Kinder sagten das über ihre Eltern. 38 Prozent der Befragten im Alter von 4 bis 16 Jahren sehen im Vater den aggressiveren Autofahrer, 12 Prozent in der Mutter, so die Umfrage im Auftrag des Reifenherstellers Continental.
Obwohl auch ein Fünftel der Eltern (20 Prozent) nach Aussage ihrer Kinder es nicht lassen kann, am Steuer zu telefonieren, fühlt sich der Nachwuchs im elterlichen Auto gut aufgehoben: 98 Prozent sagten, sie seien mit dem Fahrstil der Erwachsenen zufrieden, fast genauso viele fühlen sich auch sicher (94 Prozent). Fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) fand, dass die Eltern besser fahren als andere Autofahrer. Gefällt der Fahrstil einmal nicht, schrecken die meisten Kinder (92 Prozent) nicht davor zurück, dies auch zu sagen.
„Das Ergebnis dieser Studie sollte alle Eltern sehr nachdenklich machen, denn die verkehrsbezogenen Einstellungen und Verhaltensweisen in der Familie beeinflussen nicht nur das zukünftige Fahrverhalten ihrer Kinder sondern auch deren Unfallrisiko“, sagte Cornelia Zieseniß, Geschäftsführerin der Verkehrswachtstiftung Niedersachsen. Im Auftrag des Automobilzulieferers Continental befragte das Marktforschungsunternehmen OnePoll bundesweit 500 Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren.