Was Eltern gegen zu viel Internet im Kinderzimmer tun können
Mainz (dpa/tmn) - Computer und Internet gehören zum Alltag. Für manche Jugendliche kann die virtuelle Welt aber zum Problem werden. Manfred Beutel kennt solche Fälle. Er ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Mainz.
Dort gibt es Behandlungsangebote für Menschen, die geradezu süchtig nach Computerspielen oder dem Internet sind. Was Eltern aus seiner Sicht tun können:
Interesse zeigen: „Ich würde Eltern empfehlen, sich frühzeitig damit vertraut zu machen, was ihre Kinder online machen“, sagt Beutel. Das bedeute auch, Kindern zu helfen, ihre Online-Zeiten zu regulieren. „Sie müssen frühzeitig lernen, dass es Zeiten für Online-Aktivitäten gibt, aber auch genug Zeiten für Offline-Aktivitäten.“
Sozialkontakte fördern: „Eltern sollten darauf achten, wie die Sozialkontakte ihrer Kinder sind, und nach Möglichkeit helfen. Also lieber einmal mehr zu den Freunden fahren oder Einladungen aussprechen“, sagt Beutel. Sie dürften sich nicht nur auf den Online-Aspekt fixieren, sondern auch im Blick haben, was das Kind ansonsten macht.
Vorbild sein: Es sei wichtig, den Umgang mit Medien in der Familie zu betrachten, sagt Beutel. Wenn im Wohnzimmer ständig der Fernseher läuft, sei von einem Jugendlichen kaum zu erwarten, dass er seinen Computer ausschaltet.
Alternativen bieten: „Ich frage die Eltern und Kinder auch immer: Was macht ihr denn gemeinsam, was gibt es für gemeinsame Aktivitäten? Das ist dann manchmal etwas dünn“, sagt Beutel. Es sei aber wichtig, dass Eltern Alternativen bieten.