Wenn Kinder rauchen: Eltern sollten Regeln aufstellen
Hamm (dpa/tmn) - Eltern können ihr Kind oft nicht vom Rauchen abhalten - auch nicht, wenn sie es verbieten. Sie haben aber die Möglichkeit, zu Hause klare Regeln aufzustellen. Eine Expertin gibt Tipps anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.
Eltern können das Zuhause zur Nichtraucherzone erklären. „Da darf nicht geraucht werden, schon im Hinblick auf das Jugendschutzgesetz“, sagte Gabriele Bartsch von der Hauptstelle für Suchtfragen in Hamm mit Blick auf den Weltnichtrauchertag. Zudem sollten Eltern darauf achten, ihre Kinder im Rauchen nicht unfreiwillig zu unterstützen: „Bei 25 Euro Taschengeld die Woche können sie sich natürlich locker eine Stange leisten.“
Jugendliche greifen selten alleine zur Zigarette, sondern meist gemeinsam mit Freunden. Am besten überlegen Eltern mit ihren Kindern, wie diese mit dem Gruppendruck umgehen können: „Zum Beispiel, was Kinder antworten können, wenn ihnen eine Zigarette angeboten wird oder sie zum Mitrauchen aufgefordert werden.“ Vor allem Mädchen rauchen, weil sie glauben, dadurch ihr Gewicht halten zu können. In diesem Fall sollten Eltern auf Alternativen wie Sport oder gesunde Ernährung hinweisen.
Erwischen Erwachsene ihre Kinder trotz Rauchverbots beim Qualmen, sollten sie ruhigbleiben. „Auch wenn Eltern erstmal vor Zorn brodeln, sollten sie schnell wieder runterkommen“, rät Bartsch. Wichtig sei, dem Nachwuchs klarzumachen: „Ich will dir mit den Verboten nichts verderben.“
Klarwerden müssen sich Eltern aber darüber, dass sie nicht kontrollieren können, was außerhalb ihres Hauses passiert. Aus diesem Grund sollte besser auf Köder wie „Wenn du aufhörst zu rauchen, kriegst du 100 Euro“ verzichtet werden. „Denn wie wollen Sie das kontrollieren?“, fragt Bartsch.