Finanzberatung oft nicht bedarfsgerecht
Stuttgart (dpa/tmn) - Finanzberatung ist in vielen Fällen nicht bedarfsgerecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Der größte Aufreger sind die zu hohen Kosten.
Schlechte Noten für die Finanzberatung. Bei einer Untersuchung stellten Verbraucherschützer aus Baden-Württemberg fest: 176 der 200 untersuchten Verträge passten nicht oder nur zum Teil zur Lebenssituation und den Anlagezielen der Verbraucher. „Weiterhin werden in erster Linie teure, oftmals zu riskante und viel zu oft auch unflexible Verträge verkauft“, sagt Finanzreferent Niels Nauhauser.
In den meisten Fällen monierten die Verbraucherschützer die Kosten. Rund 75 Prozent der Verträge waren schlicht zu teuer. In mehr als 50 Prozent der Fälle passten die Produkte nicht zur Risikobereitschaft der Kunden, und in rund 43 Prozent der Fälle fehlte die nötige Flexibilität. „Der Bedarf scheint kaum eine Rolle zu spielen“, sagt Nauhauser. Wo die Beratung stattfand, spielte dabei keine Rolle: Kritisiert wurden sowohl Angebote unter anderem von Versicherungsmaklern, Banken oder Sparkassen als auch von unabhängigen Beratern.
Verbraucher sollten in den Beratungsgesprächen besonders aufmerksam sein, empfiehlt Nauhauser. So sollten sie während des Gesprächs mitschreiben und sich genau über Vor- und Nachteile sowie über die Kosten der angebotenen Anlagen aufklären lassen. „Damit kann man ganz dubiose Anbieter schon ganz gut herausfiltern.“