KfW fördert altersgerechten Umbau - Darlehen bis 50000 Euro

Ein barrierearmes Wohnumfeld ist besonders für ältere Menschen wichtig. Die KfW Bank unterstützt Eigentümer beim Umbau von Häusern und Wohnungen. Die Förderung wurde jetzt überarbeitet.

Düsseldorf. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wird sich in Deutschland die Zahl der Senioren ab 65 Jahren in den nächsten zwei Jahrzehnten um mehr als eine Viertelmillion erhöhen. Und die meisten möchten weiterhin in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben. Doch der Immobilienbestand in Deutschland ist nicht auf den demographischen Wandel vorbereitet. Lediglich fünf Prozent der Senioren leben nach den Erkenntnissen der Kommission „Wohnen im Alter“ des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung in Wohnungen, die als barrierearm eingestuft werden können. „Die demographische Entwicklung wird zu einem deutlich steigenden Bedarf an Wohnraum führen, der auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet ist. Allerdings sind wir in Deutschland bei weiten noch nicht auf die Herausforderung eingestellt“, sagt Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe.

Um Abhilfe zu schaffen führt die KfW Bank ab April 2012 den neuen KfW-Standard „Altersgerechtes Haus“ ein und richtete zugleich das Programm „Altersgerechter Umbau“ neu aus. Wer in berrierereduzierende Maßnahmen an selbst genutztem oder vermietetem Wohnraum investiert, der kann künftig 100 Prozent der förderfähigen Kosten — inklusive Nebenkosten wie Planungs- und Beratungsleistungen — mit einem Darlehen aus dem KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ finanzieren. Beantragt werden können maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit, und zwar zu Effektivzinsen zwischen 1,0 und 2,07 Prozent. Antragsberechtigt sind Eigentümer von Wohnimmobilien, aber auch Ersterwerber von neuem, altersgerechtem Wohneigentum. Mögliche Darlehenslaufzeiten liegen zwischen fünf und 30 Jahren. Je nach Laufzeit sind bis zu fünf tilgungsfreie Anlaufjahre möglich. Auch ein endfälliges Darlehen mit bis zu acht Jahren Laufzeit hat die KfW im Angebot.

Maßnahmen können kombiniert werden

Das Programm untergliedert sich in sieben Förderbereiche. Jeder Förderbereich kann als Ganzes oder in Form von Einzelmaßnahmen beantragt werden. Auch eine Kombination verschiedener Förderbereiche ist möglich. Einzelne Modernisierungsmaßnahmen sind zum Beispiel der Einbau von bodengleichen Duschen, das Entfernen von Türschwellen oder der Einbau von Aufzügen. „Das Programm bietet Antragstellern größtmögliche Flexibilität“, erläutert KfW-Wohnbauexperte Tino Berendt. „Es wird nicht nur individuellen Wünschen, sondern auch den unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten gerecht.“

Sieben Förderbereiche werden unterstützt:

Wege zu Gebäuden und Außenanlagen

Eingangsbereich und Wohnungszugang

Umgestaltung der Raumgeometrie

Maßnahmen an Sanitärräumen

Bedienelemente und Hilfssysteme

Errichtung von Gemeinschaftsräumen

Mehr Mobilität für Menschen mit Bewegungseinschränkungen lautet das Ziel der KfW, aber auch mehr Wohnkomfort für alle Altersgruppen. Dabei sollte man den altersgerechten Umbau seines Hauses oder seiner Wohnung möglichst frühzeitig in Angriff nehmen, auch um sich gegen physische Bewegungseinschränkungen, die jederzeit auftreten können, zu wappnen. So wird das Eigenheim den Anforderungen an künftige Lebenssituationen gerecht und ermöglicht seinen Bewohnern, dort selbstständig, mobil und von anderen unabhängig zu leben. Eigentümer, die unschlüssig sind, welche Maßnahmen sie im Zweifelsfall ergreifen sollen, können sich beraten lassen. „Eine Wohnberatung zeigt auf, wie durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln oder baulichen Maßnahmen die Wohnsituation entsprechend den eigenen Bedürfnissen verbessert werden kann“, sagt Sabine Grabow, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung e.V.

Tipp:
KfW-Darlehen können nur über die Hausbank beantragt werden. Die direkte Kreditbeantragung bei der KfW Bank ist nicht möglich.