Online-Rücksendegebühren ab Juni könnten Läden nützen

München (dpa) - Kaufen, ausprobieren, zurücksenden. Weil es leicht und ohne Zusatzkosten funktioniert, ist Online-Shopping so beliebt. Retouren können nun aber Geld kosten und dadurch dem Laden um die Ecke wieder mehr Kundschaft beschaffen.

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Neue Regeln zur Rücksendung online bestellter Waren könnten laut einer Umfrage eine kleine Renaissance von „realen“ Läden einläuten. Wenn sie ab Mitte Juni bei Nicht-Gefallen die Rücksendung von Artikeln selbst bezahlen müssen, würden 42 Prozent der Befragten öfter in echten Geschäften einkaufen. Das ergab laut „Focus“ eine repräsentative Umfrage im Auftrag von zwei Internet-Preisvergleichsportalen. 38 Prozent wollen dann gezielt nach Online-Shops suchen, die alle Rücksendekosten übernehmen.

Einem Branchenverband zufolge werden dies die meisten der Internet-Versender sein. „Ich glaube, dass die meisten unserer Mitgliedsunternehmen reguläre Retouren weiterhin kostenfrei anbieten werden“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh), Christoph Wenk-Fischer, der „Wirtschaftswoche“.

Ab Juni haben Online-Händler das Recht, bei Rücksendungen Portogebühren zu erheben. Retouren im normalen Rahmen seien Teil des Geschäftsmodells im E-Commerce, meinte Wenk-Fischer. Es sei aber gut, dass Händler ab Juni ein Instrument hätten, um in Ausnahmefällen Grenzen zu setzen.