Steigende Goldpreise: Nur nicht blenden lassen
Düsseldorf (dpa/tmn) - Der Goldpreis steigt auf Rekordhöhen, auch Silber wird teurer. Doch Anleger sollten sich nicht blenden lassen: „Wer in Gold investiert, bekommt weder Zinsen noch Dividenden“, sagte Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
„Gold-Anleger setzen allein auf Preissteigerung“, sagt Scherfling. Hinzu komme das Währungsrisiko, denn Gold werde in Dollar gehandelt. Inflationssorgen, Schuldenkrise und die Unruhen in der arabischen Welt haben den Goldpreis am Mittwoch (20. April) erstmals über die Marke von 1500 Dollar getrieben. Im frühen Vormittagshandel stieg der Preis für eine Feinunze (rund 31 Gramm) auf bis zu 1501,26 Dollar. Gold kostet damit so viel wie noch nie.
Im Fahrwasser von Gold legte auch der Silberpreis weiter zu und stieg auf ein neues 31-Jahres-Hoch. In der Spitze kostete eine Feinunze Silber 44,36 Dollar. Hier liegt das Rekordhoch bei knapp 50 Dollar, das nach Spekulationen im Jahr 1980 erreicht wurde.
Wer jetzt noch kein Gold oder Silber im Depot habe, sollte vorsichtig sein. „Niemand kann sagen, ob die Preise in Zukunft tatsächlich weiter steigen“, so Scherfling. Eine ähnliche Situation habe es schon einmal gegeben. Anfang der 80er waren die Preise hoch, gingen dann aber in den Keller und erholten sich nur langsam. „Manche Anleger haben damals 20 Jahre gebraucht, um wieder ihr Einstiegsniveau zu erreichen.“
Wer jetzt dennoch einsteigen will, muss sich auch überlegen, in welcher Form. Eine Möglichkeit seien Anlagemünzen und Barren. Allerdings würden hier oft Aufschläge verlangt. Für die sichere Lagerung, etwa in einem Bankschließfach, entstehen zudem weitere Kosten. Alternativen seien Aktien, Fonds oder Zertifikate.
Eines sollten Anleger aber in jedem Fall beachten: Nicht alles auf eine Karte setzen. „Das Vermögen sollte möglichst breit gestreut werden“, sagte Scherfling. Wie viel Gold ins Depot gehört, lasse sich nicht sagen. „Das hängt von der eigenen Risikobereitschaft ab.“