Trotz Krisensorgen keine Mini-Zinsen akzeptieren

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Viele Anleger suchen in der Finanzkrise nach einer sicheren Geldanlage. Sich deswegen mit sehr niedrigen Zinsen zu begnügen, muss nicht unbedingt sein.

„Das Streben nach Sicherheit sollte nicht so weit gehen, dass man sich mit extrem niedrigen Zinsen zufriedengibt“, sagt Max Herbst von der unabhängigen FMH-Finanzberatung in Frankfurt. Der Anlagezins bei Tages- oder Festgeld sollte möglichst über der Inflationsrate von 2,4 Prozent liegen. Sind die Zinsen niedriger, nehme die Kaufkraft des Ersparten mit der Zeit ab. „Ich kann später weniger für mein Geld kaufen.“

Das Sicherheitsdenken der Deutschen sei groß - einige Banken rechnen damit, hat Herbst beobachtet. Häufig würden lediglich Zinsen von 0,5 Prozent auf Tages- oder Festgeld geboten. „Warum sollen die Institute die Zinsen erhöhen, wenn sie genau wissen, dass die Kunden bleiben?“ Dabei seien 2,5 Prozent bei der einen Bank genauso sicher wie 0,5 Prozent bei der anderen Bank. „Anleger sollten gute Zinsangebote nicht ausblenden.“ Die verschiedenen Zinssätze der Banken zu vergleichen, sei auch in Krisenzeiten empfehlenswert.

Deutschland ist Herbst zufolge grundsätzlich einer der sichersten Finanzstandorte. Gesetzlich sei Geld auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten, auf Sparbüchern, Banksparplänen und Sparbriefen bei Banken bis zu einer Summe von 100 000 Euro geschützt - und darüber hinaus in fast unbegrenzter Höhe durch den privaten Einlagenfonds der Banken und durch Institutshaftungen.

(Die genannten Zinssätze wurden erhoben am 10.08.2011)