Bloß keine Panikverkäufe wegen Börsen-Chaos

Düsseldorf (dpa/tmn) - Die Turbulenzen an den Börsen machen viele Anleger nervös. Panikverkäufe sind aber die falsche Reaktion. Christian Urban von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erklärt, was jetzt zu tun ist.

Denn trotz Euro-Krise, Inflationsangst und schwächelnden Börsenkursen ist es jetzt wichtig, einen kühlen Kopf zu behalten: „Für Anleger gelten die gleichen Regeln wie sonst auch“, sagte Christian Urban. „Also vor allem: Das Risiko streuen, nicht nur auf ein Finanzprodukt setzen und bei der Anlage auf die Kosten achten.“ Die Sorge um die Entwicklung an den Aktienmärkten sollte nicht dazu verleiten, solche Grundregeln außer Acht zu lassen, rät Urban.

Wichtig sei, nicht voreilig zu verkaufen und das Geld komplett in andere Produkte zu stecken. Das Verlustrisiko sei am geringsten, wenn der Anleger auf einen breiten Mix setzt: „Also zum Beispiel einen Teil in Festgeld, einen Teil in Aktienfonds oder Exchange Traded Funds, also nicht gemanagte Fonds“, sagte Urban. Dabei gilt: Einzelne Aktien seien in der Regel risikoreicher als Fonds und Exchange Traded Funds, und Exchange Traded Funds in der Regel günstiger als aktiv gemanagte Fonds.

Welche Investition sich lohnt, sollte zumindest anhand der Fondsgebühren durchgespielt werden: „Mit den Gewinnen eines Fonds müssen die Kosten erst einmal finanziert werden, damit es sich rechnet.“ Ob der richtige Zeitpunkt da ist, Aktien zu verkaufen, lässt sich nicht pauschal beantworten: „Das ist immer eine Einzelfallentscheidung“, betonte Urban. „Man kann nicht wissen, wo die Reise an den Börsen hingeht.“ Eine Regel gelte deshalb derzeit noch mehr denn je: In Aktien investieren sollte nur jemand, der das Geld dafür tatsächlich überhat.