Ratgeber Verbraucherpreise steigen, Kreditkosten sinken – Inflation stellt alles auf den Kopf

Derzeit ist in Deutschland eine historische Ausnahmeerscheinung zu beobachten. Seit Juli sind Kredite noch günstiger geworden. Die Zinsen für Ratenkredite liegen teilweise unter der aktuellen Teuerungsrate.

Wer einen Kredit braucht, bekommt derzeit Zinsen, die unter der Teuerungsrate liegen.

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In Deutschland steigen derzeit die Verbraucherpreise so stark, wie sie seit fast 30 Jahren nicht mehr gestiegen sind. Zur gleichen Zeit gibt es Kredite viel günstiger. Dabei ist die reale Verzinsung stark gesunken. Im November lag der durchschnittliche Zinssatz für Ratenkredite bei 2,99 Prozent. Gleichzeitig sind die Preise um 5,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat angestiegen.

Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt für einen Kredit

Die Inflation ist so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

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Seit Juli gibt es für die meisten Ratenkredite Zinsen, die unterhalb der Teuerungsrate liegen. Im November hat diese historische Ausnahmeerscheinung ihren Höhepunkt erreicht, als die Teuerungsrate deutlich auf 5,2 Prozent angestiegen ist. Es ist davon auszugehen, dass die Inflationsrate wieder etwas sinken wird. Aber bis dahin zahlen Bankkunden erst einmal weniger Zinsen als der Wertverlust in derselben Zeit. Das bedeutet für die Verbraucher, dass jetzt ein günstiger Zeitpunkt für einen Kredit ist.

Tipps für die erfolgreiche Kreditaufnahme

Rund um Finanzierung und Bonität gilt es immer ein paar Dinge zu beachten, damit die Kreditaufnahme erfolgreich wird.

Die eigenen Finanzen im Blick behalten

Wer Geld für ein Projekt braucht, sei das eine Urlaubsreise, die Anschaffung neuer Möbel oder das neue Auto, sollte seine Ausgaben und Einnahmen realistisch einschätzen können. Dafür ist es sehr hilfreich, ein Haushaltsbuch zu führen, in dem alle Posten übersichtlich dargestellt werden können. Das ergibt einen guten Überblick über die finanziellen Reserven, mit denen sich dann eine Kreditrate finanzieren lässt. Wer keinen Überblick hat, kommt leicht in die Verlegenheit, sich finanziell zu übernehmen. Dann kann es passieren, dass eine Rate nicht bedient werden kann oder sogar zwei. Das führt schnell zu Problemen mit der Bank.

Bei der Kreditsumme ist es klug einen kleinen finanziellen Puffer einzuplanen, der allerdings nicht zu groß sein sollte. Denn das führt wiederum zu hohen Verbindlichkeiten, die nicht notwendig sind. Sollte sich am Ende herausstellen, dass das Kreditpolster doch zu knapp bemessen war, lässt sich das Problem häufig mit einer Anschlussfinanzierung, also mit einem Folge- oder einem Aufstockungskredit, lösen.

Die Schufa sammelt Unmengen an Daten über die Verbraucher. Wer wissen will, was über ihn gespeichert ist, kann einmal pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft einholen.

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Wie ist es um die eigene Bonität bestellt?

Wirtschaftsauskunfteien sammeln ständig Daten über die Verbraucher, beispielsweise zu beantragten Krediten, Handyverträgen oder nicht bezahlten Rechnungen. Auch Leasingverträge, offene Forderungen oder die Anzahl der Girokonten und Kreditkarten ist bei den Auskunfteien gespeichert. Die bekannteste Auskunftei in Deutschland ist die Schufa. Jeder, der genau wissen will, welche Daten die Schufa gespeichert hat, kann sich über die Internetseite von meine-schufa.de eine kostenlose Selbstauskunft einholen. Die Schufa ist gesetzlich zur Auskunft verpflichtet. Anhand der Auskunft kann jeder selbst prüfen, ob die eingetragenen Daten wirklich der Realität entsprechen. Sind falsche Informationen gespeichert, ist eine schriftliche Beschwerde erforderlich. Am besten erfolgt die Beschwerde unter Vorlage entsprechender Beweise, wie beispielsweise Zahlungsbelege. Die Schufa muss dies dann überprüfen und die Einträge korrigieren.

Sorgfalt und Genauigkeit sind gefragt

Beim Ausfüllen der Unterlagen für den Kreditantrag ist es wichtig, sehr sorgfältig und genau zu sein. Die Angaben zur finanziellen Situation und zur Bonität sollten auf jeden Fall der Wahrheit entsprechen. So erhält die Bank ein seriöses und genaues Bild der finanziellen Situation des Antragstellers. Das wirkt sich positiv auf die Chancen aus, den Kredit am Ende wirklich zu bekommen.

Verlässlich und beständig sein

Die meisten Finanzierungsprojekte sind langfristig angelegt. Die Bank wünscht sich für einen Vertragsabschluss einen verlässlichen Partner. Anhand von langjährigen guten Geschäfstbeziehungen kann die Bank das ablesen, beispielsweise mit dem Mobilfunkanbieter oder den Strom-, Gas- und Wasserwerken, ist das für die Bank ein Zeichen für einen beständigen Kunden. Zudem können alle Punkte sammeln, die immer ihre Rechnungen pünktlich bezahlen. Das stärkt das Vertrauensverhältnis zwischen Bank und Antragsteller und erhöht die eigene Kreditwürdigkeit.

Die Laufzeit nicht zu lang wählen

Es ist wichtig, nicht nur die Kreditsumme und die Monatsrate im Blick zu haben. Auch die Laufzeit eines Kredits ist wichtig. Je geringer die monatliche Rate, desto länger die Kreditlaufzeit. Allerdings sind mit einer längeren Laufzeit auch höhere Zinszahlungen verbunden.

Die passende Kreditform wählen

Ein Hypothekendarlehen hat meistens sehr günstige Zinsen. Allerdings ist die Rückzahlung meist nicht sehr flexibel. Zudem fallen für die Eintragung ins Grundbuch weitere Kosten an.

Ein Ratenkredit ist in der Regel teurer. Allerdings brauchen die Banken dafür meist keine größeren Sicherheiten und Sondertilgungen, sie sind oft ohne Zusatzkosten oder gegen geringe Gebühren möglich. Gegenüber dem Hypothekendarlehen sind Ratenkredite bis 50.000 Euro günstiger.

Wenn das Geld für einen ganz bestimmten Zweck ist, kann es sich lohnen, den Zweck anzugeben. Häufig haben die Banken beispielsweise für Autokredite günstigere Angebote. Sie können dafür das Fahrzeug als Sicherheit nehmen.

Angebote vergleichen

Im Internet finden sich zahlreiche Vergleichsportale, auf denen Kunden den Wunschkredit eingeben und sich den günstigsten Anbieter suchen können. Damit ist das Vergleichen der verschiedenen Anbieter viel leichter geworden. Wichtig ist, immer auf den Effektivzins zu achten.