Ratgeber Was macht einen seriösen Kreditgeber aus?

Geldgeschäfte haben sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt.

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Wo man früher einfach den Weg zur Hausbank eingeschlagen hat, bietet das Internet heute eine unüberschaubare Vielfalt an Angeboten für Kredite wie für Geldanlagen. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, findet neben Banken und Kreditinstituten auch Peer-to-Peer-Portale, Kreditvermittler, Finanzsanierer und Schuldenoptimierer. Es ist nicht einfach, diese Angebotspalette zu durchschauen. Fast scheint es Glückssache zu sein, unter all diesen Anbietern einen seriösen Kreditgeber zu finden. Doch es gibt durchaus Möglichkeiten, seriöse von unseriösen Kreditgebern zu unterscheiden.

Das Impressum gibt einen ersten Anhaltspunkt

Wer in Deutschland eine kommerzielle Website betreiben möchte, benötigt ein Impressum. In zahlreichen Ländern dieser Welt ist das anders. Und keine Instanz hindert ein Unternehmen daran, eine deutschsprachige Website von einer Bananenrepublik aus zu führen. Gerade wenn es ums Geld geht, sind Offenheit und Transparenz aber unabdingbar. Seriöse Kreditgeber nennen auf ihrer Website alle Unternehmensdaten, selbstverständlich mit Ansprechpartnern, Kontonummer(n) und Telefonnummer(n).

Dass auch Akteure aus anderen Ländern der Europäischen Union am deutschen Finanzmarkt aktiv sind, ist gelebter Alltag und normalerweise unproblematisch. Ist der mögliche Kreditgeber aber nicht klar als EU-Unternehmen erkennbar, gilt: Vorsicht ist nicht nur die Mutter der Porzellankiste, sondern auch des Sparschweins.

Seriöse Kreditgeber holen eine Schufa-Auskunft ein und achten auf Sicherheiten

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: „Kredite sofort, ohne Sicherheiten und Schufa“ ist eine mögliche Werbezeile, die man online und in zahlreichen Magazinen lesen kann. Vor allem Menschen, die bei Banken bereits erfolglos wegen Krediten angefragt haben, fühlen sich durch solche vermeintlichen Versprechen angesprochen. Meistens werden Kreditanfragen durch die Vermittler an Banken weitergeleitet, die nicht zur Gewährung eines Kredites bereit sind – und sich auch nicht dafür interessieren, was der Kreditvermittler versprochen hat. In wenigen Fällen wird ein Kredit auch bei schlechter Bonität gewährt. Dann ist das Zinsniveau allerdings extrem hoch, da sich die Kreditgeber ihr Risiko entsprechend vergüten lassen.

Seriöse Kreditgeber locken nicht mit falschen Versprechen. Ohne eine ausreichende Bonität gewähren diese Unternehmen keinen Kredit. Dadurch sinkt für den Kreditgeber das Verlustrisiko. Außerdem ist die Ablehnung letztlich auch zum Schutze des Interessenten, der mit den Konditionen des angefragten Kredites überfordert wäre.

Unter gewissen Voraussetzungen kann es trotzdem lohnend sein, die Kreditanfrage an verschiedene Kreditgeber zu versenden. Auch seriöse Kreditgeber bewerten die wirtschaftliche Situation möglicher Neukunden unterschiedlich. Dies gilt natürlich insbesondere dann, wenn die Lage sowohl positive als auch negative Faktoren aufweist.

Ehrliche Akteure unterscheiden zwischen einem Kredit und einer Schuldensanierung

Auch verschuldete Menschen haben Träume. Wenn zwielichtige Akteure dann mit einem Kredit ohne Zweckbindung winken, sind der Urlaub im Süden oder die Shopping-Tour in der Stadt verlockender als die Umstrukturierung der finanziellen Verpflichtungen.

Auch seriöse Akteure wenden sich mit ihren Angeboten an Menschen, die sich in finanziell schwierigen Verhältnissen befinden. Allerdings bieten sie in solchen Fällen keine Kredite ohne Zweckbindung, sondern eine zielgerichtete Schuldensanierung an. Der Kreditgeber verschafft sich dafür gemeinsam mit dem Kunden einen Überblick über dessen finanzielle Situation und alle noch offenen Forderungen. Diese werden im Idealfall zu einer einzigen Rate zusammengefasst: Der Kreditgeber zahlt die Forderungen Dritter aus. Der Kreditnehmer zahlt dafür eine regelmäßige Rate an den Kreditgeber.

Für vertrauenswürdige Kreditgeber bedeutet eine Umschuldung immer eine vollständige Zweckbindung. Die ausgezahlten Gelder fließen also zu 100% in die Tilgung von Altschulden.

Kein seriöser Kreditgeber arbeitet mit teuren Hotlines

Alle seriösen Kreditgeber beziehungsweise Kreditvermittler sind telefonisch erreichbar. Natürlich ist damit keine Verpflichtung verbunden, dass die telefonische Hotline täglich 24 Stunden lang besetzt ist. Während üblicher Bürozeiten an Werktagen ist die telefonische Erreichbarkeit aber gewährleistet.

Es ist durchaus möglich, dass der Kreditgeber eine Telefonnummer nennt, die als Servicenummer erkennbar ist. Solche Nummern lassen sich keinem Ortsgebiet zuordnen, sondern können aus allen Regionen des Landes betrieben werden. Wenn für den Anruf zusätzliche Kosten anfallen, müssen diese im Vorfeld durch den Kreditgeber genannt werden.

Eine Faustregel ist an dieser Stelle:

· Renommierte Unternehmen sind kostenlos beziehungsweise per Ortsvorwahl erreichbar.

· Einige ebenfalls vertrauenswürdige Anbieter nennen eine Telefonnummer, die nicht mehr als 24 Cent pro Minute kostet.

· Fallen für ein Telefongespräch mit dem Kreditgeber noch höhere Kosten an, so zeugt dies von mangelnder Seriosität. Wenn die Kosten den Eindruck erwecken, dass das Unternehmen daran zusätzliches Geld verdient, so gilt generell: Finger weg, hier sollte man von einer Kreditanfrage generell absehen.

Kredit-Nebenkosten? Nur, wenn es wirklich zu einer Auszahlung der Kreditsumme kommt

Jede Kreditaufnahme verursacht Kosten. Neben den Zinsen müssen auch die Verwaltung sowie Material- und mögliche Portokosten gedeckt werden. Hinzu kommt bei Kreditvermittlern eine Provision. Auch seriöse Kreditgeber reichen diese Kosten an ihre Kunden weiter. Wohlgemerkt, an die Kunden – nicht an die Interessenten. Erst wenn tatsächlich ein Kredit zustande kommt, erstellt der Kreditgeber für anfallende Nebenkosten eine Rechnung, die er an den Kreditnehmer weiterleitet. Dieser kann die Rechnungssumme anschließend per Banküberweisung begleichen.

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Unseriöse Kreditgeber versuchen gerne, diese Kosten noch vor dem Vertragsabschluss an den Interessenten weiterzuleiten. Oft wird hierbei mit der Postnachnahme gearbeitet: Das Unternehmen schickt dem Interessenten Unterlagen per Post zu. Bei Übergabe muss dann ein meistens nicht unerheblicher Geldbetrag an den Briefträger gezahlt werden. Damit ist allerdings noch nicht sicher, dass der angefragte Kredit tatsächlich gewährt wird. Es ist also durchaus möglich, dass man bei unseriösen Kreditgebern finanziell sogar noch drauflegt.