Wie der Hauskauf richtig finanziert wird
Die Zinsen zu vergleichen, ist wichtig — aber nicht alles: Tilgung, Risiken und Finanzkraft müssen beachtet werden.
Düsseldorf. Der Immobilienmarkt floriert — „Betongeld“ ist gefragt. Damit der Eigenheimerwerb erfolgreich endet, sollte man einige Grundregeln beachten.
Wer bei der Finanzkalkulation schummelt, kann die Haushaltskasse überfordern. Wichtig ist, bei der Ermittlung des Kreditspielraums auch unregelmäßige Zahlungsverpflichtungen zu erfassen, so Versicherungsbeiträge, Steuerzahlungen und Urlaubsausgaben. Wichtig ist zudem eine Finanzreserve für Notfälle, etwa für Reparaturen, die drei Monats-Nettogehälter betragen sollte.
Immobilienkäufer sollten nicht das erstbeste Kreditangebot akzeptieren. „Zwar sind die Zinsen im Keller, dennoch bringt ein Darlehensvergleich deutliches Sparpotenzial“, sagt Tobias Lücke, Leiter Baufinanzierung bei Comdirect. Der Baugeldindex des Finanzportals biallo.de — gebildet aus 156 Angeboten — weist aktuell 2,91 Prozent für Baugeld auf zehn Jahre aus. Die Zinsspanne zwischen günstigen und teuren Anbietern beträgt mehr als einen Prozentpunkt.
Klassische Baufinanzierungen beginnen oft mit 1,0 Prozent Anfangstilgung. Bei heutigem Zinsniveau verursacht dies ohne Sondertilgungen Laufzeiten von bis zu 46 Jahren. Michiel Goris, Chef des Baugeldvermittlers Interhyp, rät, „den dank Niedrigzinsen erzielbaren Konditionenvorteil in eine schnellere Schuldenfreiheit zu investieren“. Wer statt mit einem mit zwei Prozent Anfangstilgung einsteige, der verkürze bei einem 100 000-Euro-Kredit die Laufzeit um mehr als 15 Jahre. Die Kosten betragen weniger als 100 Euro pro Monat.
Wird der Hauptverdiener arbeitslos, krank oder verunglückt, kann der Traum vom Eigenheim schnell vorbei sein. „Bei Baudarlehen ist die finanzielle Absicherung der Familie wichtig“, rät Hartmut Schwarz von der Verbraucherzentrale Bremen. Berufsunfähigkeitspolice und Risikolebensversicherung seien unverzichtbar. Alternativ ist eine Restschuldversicherung beim Kreditinstitut möglich.