Äpfel brauchen zum Lagern hohe Luftfeuchtigkeit

Stuttgart (dpa/tmn) - Sollen Äpfel in großen Mengen eingelagert werden, ist viel Platz nötig - am besten in einem Kellerraum mit einem gestampften Lehm- oder einem Ziegelboden.

Das sichere eine genügend hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent, sagt Markus Wagner von der Genussvereinigung Slow Food auf der gleichnamigen Messe in Stuttgart: „Sonst schrumpeln die Äpfel.“ Außerdem sollte die Temperatur konstant bei drei bis sechs Grad Celsius liegen. Die Früchte werden flach auf Zeitungspapier nebeneinander ausgebreitet, rät Wagner, der im Remstal eine Streuobstwiese unter anderem mit alten Apfelsorten sein Eigen nennt. Ein „super Lagerapfel“ sei zum Beispiel der grüne Glockenapfel oder der in Supermärkten häufig zu kaufende Elstar.

Wer keinen geeigneten Keller hat und auch nur kleine Mengen aufbewahren will, packt lagerbare Äpfel in einen Folienbeutel - bei Raumtemperatur. „Das ist wichtig, sonst ziehen die Äpfel Feuchtigkeit und schimmeln rasch“, erklärt Wagner. Anschließend werde die Tüte ein paar Mal durchlöchert und kann dann im Keller aufbewahrt werden.

Je nach Verwendungszweck sollten Verbraucher unterschiedliche Äpfel einsetzen: Zum Backen empfehlen sich laut Wagner zum Beispiel die Sorten Boskoop, Ontario oder Finkenwerder Herbstprinz. Sie zerfallen beim Erhitzen nicht. Anders beim Kochen: Für Apfelmus bieten sich zum Beispiel Gravensteiner, James Grieve oder Klaräpfel an. Wer Äpfel zu Saft verarbeiten will, ist zum Beispiel mit Belepsch, Boskoop oder Cox Orange gut beraten.

Literatur:

- Eckardt Brandt: Brandts Apfellust ­ Alte Sorten neu entdeckt. Goldmann. 224 S. Euro 12,00, ISBN 978-3-442-16865-1

- Franz Mühl: Alte und neue Apfelsorten. Obst- und Gartenbauverlag. 399 S. Euro 16,00, ISBN 978-3-875-96093-8