Energiesparlampen: Streit um giftige Ausdünstungen

Hamburg (dpa) - Ein Bericht über gesundheitsschädliche Ausdünstungen hat die Diskussion um Energiesparlampen befeuert. Das NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ berichtet in seiner aktuellen Sendung, dass die Lampen Dämpfe freisetzten, die möglicherweise krebserregend sind.

Dies habe die Untersuchung von Lampen verschiedener Hersteller ergeben, hieß es in einer Mitteilung des NDR. Demnach wurden bei Untersuchungen im Auftrag des NDR durchweg „deutlich messbare Mengen“ an Phenol festgestellt. Dieser Stoff steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Außerdem seien noch weitere giftige Stoffe entdeckt worden, die die Raumluft belasten können.

Das Bundesumweltamt widersprach dieser Einschätzung am Montag (18. April). „Die Konzentrationen von flüchtigen organischen Verbindungen aus Energiesparlampen, die wir in Innenräumen erwarten, sind sehr gering. Sie lassen keine gesundheitlichen Wirkungen befürchten“, hieß es in einer Stellungnahme zu dem NDR-Bericht.

Das vom NDR beauftragte Labor habe neue Energiesparlampen in einer kleinen Prüfkammer drei Tage brennen lassen. Emissionen seien dabei zu erwarten gewesen. Das Labor habe aber nur die Konzentration in einer kleinen Prüfkammer angegeben, nicht die Konzentration in einem realen Wohnraum. „Die hier gemessenen niedrigen Konzentrationen sind in einem realen Wohn- oder Arbeitsraum vermutlich vernachlässigbar gering. Von den Konzentrationen gehen also keine gesundheitlichen Gefahren aus“, stellte das Umweltbundesamt fest.

Zuvor hatten schon Berichte über in Energiesparlampen enthaltenes Quecksilber die Verbraucher verunsichert. Dies wird aber nur freigesetzt, wenn Lampen zerbrechen.