Alkohol an Karneval: Persönliche „Eichmarke“ beachten

Mainz/Köln (dpa/tmn) - An den „tollen Tagen“ im Karneval überschätzen viele Feierfreudige die Menge Alkohol, die sie problemlos zu sich nehmen können. Es empfiehlt sich daher, auf seine persönliche „Eichmarke“ zu achten.

Man sollte weniger trinken, als man zu vertragen meint, rät die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Denn schon ab 0,2 Promille Alkohol im Blut ließen Sehvermögen und Konzentration nach, ab 0,5 Promille nehme die Selbstüberschätzung zu. Dies könne zu alkoholbedingten Unfällen führen. Besonders vorsichtig sollten Fastnacht-Fans sein, wenn sie Medikamente einnehmen.

Ein hoher und schneller Alkoholkonsum kann nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln zu Atemstillstand und schließlich zum Tod führen. Um das damit verbundene Gesundheitsrisiko zu senken, empfiehlt sie, sich im Karneval beim Trinken Zeit zu lassen und nicht jede Runde mitzumachen. Trinkspiele oder Flatrate-Partys sollten tabu sein. Besser sei es, sich an Freunden oder Bekannten zu orientieren, die nur wenig oder gar keinen Alkohol trinken, und Alkohol freundlich, aber bestimmt abzulehnen. Außerdem sollten Bier, Wein und Schnaps nicht als Durstlöscher oder „Trostmittel“ bei Frust genutzt werden.

Diese Hinweise gelten besonders für Jugendliche, deren Alkoholkonsum laut BZgA zwar insgesamt zurückgeht. Aber das sogenannte Binge-Drinking oder Komasaufen sei vor allem bei Jungen und jungen Männern immer noch weit verbreitet. Eltern sollten daher vermeiden, vor den Augen ihrer Kinder leichtfertig zu viel Alkohol zu trinken, um als Vorbild nicht unglaubwürdig zu werden.

Um einem Kater vorzubeugen, ist es außerdem ratsam, niemals auf leeren Magen Alkohol zu trinken. Eine gute Grundlage sind der Verbraucherzentrale Bayern zufolge fettreiche Speisen wie Lasagne oder Pommes frites. Auch sollte man buntes Durcheinandertrinken verschiedener Alkoholika vermeiden. Besonders schnell ins Blut geht der Alkohol aus warmen, süßen und kohlensäurehaltigen Getränke über.

Zwischendurch und auch noch einmal vor dem Schlafengehen hilft das Trinken von Saftschorlen oder Mineralwasser, den durch Alkohol verursachten Wasserverlust im Körper auszugleichen. Salzige und saure Speisen am folgenden Morgen wirken dem Mineralstoffverlust ebenfalls entgegen. Und der Kreislauf schließlich kommt am besten mit einem Spaziergang an der frischen Luft wieder in Schwung.