Anhaltende Erschöpfungszustände abklären lassen
Berlin (dpa/tmn) - Ein Durchhänger nach einer anstrengenden Woche ist keine Krankheit - solang er nicht zum Dauerzustand wird. Bei anhaltender Erschöpfung oder Schmerzen sollte ein Arzt gefragt werden.
Wer sich längere Zeit körperlich und emotional erschöpft fühlt, sollte diesen Zustand ärztlich abklären lassen. Denn dieses umgangssprachlich Burnout genannte Gefühl könne ernste psychische Erkrankungen wie eine Depression, eine Sucht- oder eine Angststörung nach sich ziehen, erläutert Prof. Wolfgang Maier von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.
Aber auch körperliche Probleme wie ein chronisches Schmerzsyndrom, Tinnitus, Bluthochdruck oder chronische Infektionskrankheiten seien infolge eines Burnouts möglich. Darüber hinaus könne der längere Erschöpfungszustand auch ein frühes Anzeichen bestimmter Beschwerden wie Psychosen oder Tumorerkrankungen sein, sagt Maier. Erster Ansprechpartner bei Burnout sollte der Hausarzt sein. Findet er keine organische Ursache, sollte er den Patienten an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie überweisen.
Fühlt sich jemand nur vorübergehend überlastet, besteht der DGPPN zufolge noch kein Handlungsbedarf. Es liege noch kein Burnout vor, wenn vegetative Stresssymptome wie Anspannungszustände, verminderte Schlafqualität und ein Gefühl der Erschöpfung zeitlich begrenzt vorkommen. Ein Wochenende reiche in solchen Fällen in der Regel zur Erholung.