Anzeichen fürs Kawasaki-Syndrom
Köln (dpa/tmn) - Langanhaltendes Fieber mit Hautausschlägen bei einem Kind sollten für Eltern und Kinderarzt immer ein Alarmsignal sein. Denn das können Symptome des Kawasaki-Syndroms sein.
Das Kawasaki-Syndrom ist in Deutschland zwar selten, aber eine der häufigsten Ursachen für erworbene Herzkrankheiten. Deshalb ist ein rasches Erkennen entscheidend, um Spätschäden zu vermeiden, erläutert der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln.
„Zunächst bekommen Kinder hohes Fieber über 39 Grad Celsius, das bis zu zwei Wochen oder aber mindestens fünf Tage anhält“, sagt BVKJ-Vorstandsmitglied Prof. Hans-Jürgen Nentwich. „Weitere Anzeichen sind häufig ein Ausschlag am Bauch, auf der Brust und auf dem Unterleib, gerötete Augen, trockene, aufgesprungene dunkle Lippen, eine weiß belegte Zunge mit vergrößerten roten Papillen, Halsschmerzen, geschwollene Lymphknoten und rote Fuß- und Handsohlen.“ Das Tückische an der Krankheit seien die damit verbundenen Entzündungen der Blutgefäße, die auch Herzgefäße betreffen können. Das Kind sollte deshalb rasch in einer Kinderklinik behandelt werden.
Vorwiegend Kinder im Alter zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren erkranken am Kawasaki-Syndrom. Um es eindeutig zu identifizieren, sind mehrere Tests beim Kinder- und Jugendarzt erforderlich. Denn es gibt auch Fälle, bei denen sich die Anzeichen nicht voll entwickeln.
„Besonders gefährlich sind entzündliche Veränderungen an den Herzkranzgefäßen, die sich „ausbeulen“ können, das heißt, ein sogenanntes Aneurysma bilden können“, erläutert Nentwich. „Diese 'Gefäßsäcke' haben eine dünnere Haut und können leichter reißen. Und das ist dann lebensbedrohlich.“ Weitere Risiken eines nicht rechtzeitig oder gar nicht therapierten Kawasaki-Syndroms sind Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen.