Augenärzte warnen vor Spaßlinsen - Hygiene wichtig

Düsseldorf (dpa) - Mangelnde Hygiene kann bei Trägern von sogenannten Spaßlinsen und anderen weichen Kontaktlinsen zu gefährlichen Augenentzündungen führen. Im Extremfall droht Erblindung.

Weiche Linsen seien zwar angenehm, häufig aber an Infektionen der Augenoberfläche beteiligt, sagte der Magdeburger Augenspezialist, Prof. Wolfgang Behrens-Baumann, am Dienstag (22. März) bei der Augenärztlichen Akademie Deutschland (AAD) in Düsseldorf. An dem Fortbildungskongress nehmen rund 4500 Augenmediziner und Experten teil.

Im Extremfall könne eine nicht behandelte Augenentzündung zur Erblindung führen, erklärte Behrens-Baumann. Wenn das Auge brenne, schmerze, gerötet sei oder eitere, solle man rasch den Arzt aufsuchen. Oft könnten antibiotische Augentropfen helfen. Problematisch sei der häufig sorglose Umgang mit den gern auf Partys getragenen farbig bedruckten Spaßlinsen.

Wichtig sei eine sorgfältige Hygiene besonders bei den weichen Kontaktlinsen. Sie sollten nach zwei bis vier Wochen ersetzt werden. Denn Keime könnten in das weiche Material eindringen. Vor dem Einsetzen und Herausnehmen sollte man die Hände waschen, die Linsen müssten gründlich mit einer Speziallösung gereinigt werden und sollten nicht mit Leitungswasser in Berührung kommen.

Lichtblicke sehen Augenärzte bei der Behandlung von Sehbehinderungen infolge von Diabetes. Neben der Laserbehandlung sei seit Januar auch ein Medikament zugelassen, sagte der Düsseldorfer Augenmediziner Klaus-Dieter Lemmen. Ihm zufolge erblinden pro Jahr in Deutschland mehr als 1700 Menschen wegen der Zuckerkrankheit. Diabetes sei in Industrieländern die häufigste Erblindungsursache bei Menschen unter 65 Jahren

Durch die erhöhte Zuckerkonzentration im Blut werde die Netzhaut geschädigt, sagte Lemmen. Weltweit würden heute Laserstrahlen genutzt, um erkrankte Netzhautgefäße vor allem bei Diabetikern abzudichten. Wissenschaftliche Studien hätten aber auch die Vorteile einer Medikamenten-Therapie zur Verbesserung der Sehschärfe gezeigt. Das Medikament müsse allerdings mehrmals in die Augen gespritzt werden, die Lasertherapie werde ein- bis zweimal angewandt. Auch eine Kombination von Laser und Medikament könne die Sehschärfe wirksam verbessern.