Augentropfen in der Hosentasche anwärmen

Berlin (dpa/tmn) - Augentropfen sollten unmittelbar vor Gebrauch auf Körpertemperatur angewärmt werden, beispielsweise in der Hosentasche. Darauf weist Wolfgang Kircher, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, hin.

Eine gleichbleibende Dosierung lässt sich erreichen, wenn die Augentropfflasche immer im gleichen Winkel gehalten wird. Dabei darf die sterile Tropferspitze nicht das Lid berühren. „Augentropfen wirken am besten, wenn das Lid nach dem Eintropfen für mindestens eine Minute geschlossen wird“, sagt Kircher.

Falsch angewendet, wirken Augentropfen nicht ausreichend oder führen zu Nebenwirkungen. So können zum Beispiel einige Augentropfen gegen Glaukom (Grüner Star) bei falschem Gebrauch zu Atembeschwerden oder Herzproblemen führen. Auch gilt bei Augentropfen nicht die Devise „viel hilft viel“. Wird etwa aus Unsicherheit oder bei eingeschränktem Sehvermögen mehr als ein Tropfen in das geöffnete Unterlid getropft, wird die überschüssige Flüssigkeit durch die Tränenkanäle schneller abtransportiert. Dies vermindere die Wirkung am Auge, warnt Kircher.

Probleme mit Augentropfen können durch eine eingeschränkte Feinmotorik oder geringe Kraft in den Händen entstehen. Das betrifft zum Beispiel Senioren oder Patienten mit Gelenkerkrankungen. Aus einigen Quetschflaschen lassen sich bei eingeschränkter Handkraft nur schwer Augentropfen herausdrücken, besonders wenn die Hand beim Eintropfen am Auge stark angewinkelt ist. Applikationshilfen erleichtern dann die korrekte Anwendung.

Grundsätzlich sind Augentropfen in Mehrdosenbehältern nach Anbruch vier Wochen lang haltbar. Deshalb sollte das Anbruchdatum auf der Packung notiert werden. Nach Ablauf dieser Frist werden Reste aus hygienischen Gründen besser nicht mehr verwendet.