Bei Magenschmerzen lieber erstmal zum Arzt gehen

Berlin (dpa/tmn) - Zu viel Alkohol, scharf gewürztes Essen oder Kaffee: Da kann der Magen schon mal rebellieren. Treten Magenschmerzen oder Sodbrennen aber gehäuft auf, ist ein Besuch beim Arzt nötig.

Gegen sporadisches Sodbrennen oder Magenschmerzen gibt es zwar rezeptfreie Medikamente, die gegen leichte Beschwerden gut wirken. „Aber es gibt Alarmsignale, wann vor einer Selbstmedikation ein Arztbesuch empfehlenswert ist“, sagt der Apotheker Eric Martin von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker in Berlin.

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die Beschwerden stark sind oder mehrmals pro Woche auftreten. Auch sollte ein Arzt die Ursache klären, wenn Magenschmerzen mit Fieber, Erbrechen oder Blutungen einhergehen. Schluckschmerzen können auf Krankheiten der Speiseröhre hindeuten. Ein spontaner Gewichtsverlust ist tumorverdächtig. Auch Erkrankungen anderer Organe können in Richtung Magen ausstrahlen. Treten die Schmerzen zum Beispiel bei körperlicher Belastung auf, kann eine Herzerkrankung dahinterstecken. Viele Schmerzmittel erhöhen das Risiko von Schleimhautschäden, überdecken aber gleichzeitig die Warnsignale.

Treten Magenschmerzen nur sporadisch auf oder gibt es einen nachvollziehbaren Auslöser wie schweres Essen, sind sogenannte Antazida die erste Wahl. Diese Medikamente binden die überschüssige Magensäure im Magen. Ihre Wirkung setzt schnell ein, hält aber nur wenige Stunden an. „Bei wiederkehrenden oder nächtlichen Magenschmerzen sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer besser geeignet“, sagt Martin. Ihre Wirkung setzt zwar erst deutlich später ein, hält dafür aber länger an.

Entgegen der landläufigen Meinung gibt es keine spezielle Magendiät. Wer immer wieder an Magenschmerzen leidet, sollte für sich selbst herausfinden, welche Lebensmittel die Beschwerden auslösen und sie entsprechend meiden. Bewährt hat es sich, mehrere Stunden vor dem Schlafengehen nichts zu essen. Nächtliches Aufstoßen oder Sodbrennen lässt sich effektiv verringern, wenn der Oberkörper beim Schlafen erhöht liegt, etwa durch ein Keilkissen unter der Matratze.