Beim Gänsekauf auf tierfreundliche Aufzucht achten
Bonn (dpa/tmn) - Beim Gänsefleisch gut hingucken: Die Abbildungen auf der Verpackung haben nichts zu bedeuten. Auf der sicheren Seite sind Käufer, wenn sie sich an gesetzlich geschützte Kennzeichnungen halten: „bäuerliche Freilandhaltung“ zum Beispiel oder „Bio-Gans“.
Schmackhaftes Fleisch und wenig Fettgewebe haben nur Gänse, die langsam aufgezogen wurden und genügend Auslauf hatten. Darauf weist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hin. Kunden achten beim Kauf daher am besten auf gesetzlich geschützte Kennzeichnungen wie „Bio-Gans“, „Auslaufhaltung“ oder „bäuerliche Freilandhaltung“.
Nur dann sei eine tierfreundliche Aufzucht garantiert, ergänzt der Deutsche Tierschutzbund in Bonn. Nicht blenden lassen sollten sich Verbraucher daher von Abbildungen von grünen Wiesen oder der Floskel „Gutes vom Bauernhof“ auf der Verpackung einer tiefgefrorenen Gans. Denn dann können die Vögel den Verbraucherschützern trotzdem aus nicht artgerechter Zwangsmast stammen.
Bei „Freilandhaltung“ ist der Verbraucherzentrale zufolge gesetzlich geregelt, dass jedes Tier mindestens vier Quadratmeter Auslauf haben muss. Bei „bäuerlicher Freilandhaltung“ seien es sogar zehn Quadratmeter. Wer eine frisch geschlachtete, heimische Gans direkt ab Hof kauft, fragt zur Sicherheit am besten nach der Herkunft des Fleisches. Denn die Produktion hierzulande deckt den Bedarf in Deutschland bei weitem nicht.
Tiefkühlgänse aus dem Supermarkt kommen laut den Verbraucherschützern zur großen Mehrheit aus Osteuropa und sind aus Tierschutzgründen nicht immer unbedenklich: In Ungarn sei wie in Frankreich und Bulgarien das Stopfen der Tiere zulässig. In Polen sei das zwar nicht erlaubt, dort würden den Gänsen aber häufig lebend die Federn ausgerupft, kritisieren die Verbraucherschützer.