Beim Inhalieren ist richtige Atemtechnik wichtig
Berlin (dpa/tmn) - Medikamente gegen Atemwegserkrankung werden meist inhaliert. Das hat den Vorteil, dass der Wirkstoff gezielt an seinen Wirkungsort kommt und die Nebenwirkungen geringer sind als bei Tabletten.
Doch wie inhaliert man eigentlich richtig?
Bei der Inhalation, beispielsweise von Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen, passieren leicht Fehler, die die Patienten oft gar nicht bemerken. Eine Studie der Bundesapothekerkammer zeigt: Vier von fünf Asthmatikern machen Fehler bei der Inhalation, die die Wirkung der Medikamente einschränken.
Die korrekte Inhalationstechnik ist meist leicht erlernbar, oft reicht dafür schon ein einmaliges strukturiertes Gespräch mit dem Apotheker und eine Demonstration aus. Davon profitieren auch Patienten, die entsprechende Medikamente schon jahrelang anwenden, erläutert Eric Martin, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Die richtige Atemtechnik hängt davon ab, welches Präparat eingesetzt wird. Es gibt einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Inhalationsmedikamenten: Dosieraerosole sind mit Treibgas gefüllt und funktionieren ähnlich wie kleine Sprühdosen. Pulverinhalatoren hingegen enthalten kein Treibgas. Bei ihnen wird durch kräftiges Einatmen ein Atemstrom aufgebaut, der die kleinen Pulverpartikel aufwirbelt und sie bis in die Lunge mitreißt.
Die meisten Patienten verwenden beide Gerätetypen parallel. „Die richtige Atemtechnik kann man hören: Bei Dosieraerosolen wird idealerweise langsam und tief eingeatmet“, sagt Martin. Das passiere lautlos. Danach wird der Atem für zehn Sekunden angehalten. „Bei Pulverinhalatoren hingegen wird schnell und kräftig eingeatmet. Das muss deutlich hörbar sein.“
Ein weiteres Problem bei Dosieraerosolen ist, dass Patienten relativ oft vergessen, das Mundstück regelmäßig zu reinigen. Speichelreste können aber das Ventil verkleben, das Medikament wirkt dann nicht mehr ausreichend. Inhalationsmedikamente funktionieren nicht, wenn sie falsch herum gehalten werden. Zwischenstücke zwischen Dosieraerosol und Mund - sogenannte Spacer - können die Koordination zwischen Sprühstoß und Einatmen vereinfachen und so den Wirkungsgrad des Medikaments steigern.