Buntes für Zuckerschnuten - Weihnachtsplätzchen verzieren
Mönchengladbach (dpa/tmn) - Weihnachtsplätzchen dürfen in den Adventswochen nicht fehlen. Besonders schön sind selbst gebackene Stücke, die durch liebevolle Verzierungen zu kleinen Kunstwerken werden.
Dabei ist allerdings etwas Fingerfertigkeit gefragt.
In der Adventszeit verwandelt sich manche Küche in eine duftende Backstube. Selbst gemachte Weihnachtsplätzchen in allen Varianten gehören in vielen Familien dazu. Besonders viel Zeit und Mühe widmen sie dabei der Dekoration: Ein süßer Überzug ist die Basis, Zierwerk in allen Farben, Formen und Aromen die Krönung. Verschiedene Zutaten kommen dafür infrage.
Eine Möglichkeit ist Kuvertüre. Zuerst wird die Schokolade in einer Schale oder einer Tasse im Wasserbad erhitzt und verflüssigt. „Eine Kuvertüre so hinzubekommen, dass sie glänzt und nicht grau wird, erfordert viel Übung“, erklärt Gerhard Schenk, Präsident des Deutschen Konditorenbundes in Mönchengladbach. Die Hauptschwierigkeit liege in der richtigen Temperierung der Masse. „Weit einfacher in der Handhabung und mittlerweile in guter Qualität erhältlich sind Fettglasuren.“
Damit die Glasur das Gebäck in einer gleichmäßigen dünnen Schicht überzieht, muss sie flüssig genug sein. Simone Trockel, Leiterin der Kochschule KinderKüche in Hannover, empfiehlt einen einfachen Test mit einem Löffel: „Wenn die Schokolade herunterfließt, kann es losgehen.“ Sollen Spritzgebäck, Makronen, Schokostangen oder Honigtaler nur zum Teil mit Schokolade bedeckt werden, kann man sie einfach eintunken. Ansonsten ist ein Pinsel das Hilfsmittel der Wahl.
Die Alternative zu Schokoüberzügen sind Zuckergüsse. Zuckerguss kann man einfach selbst herstellen, indem Puderzucker mit Flüssigkeit glatt gerührt wird. „Dazu kann man Wasser oder Milch, Tee oder Kakao verwenden“, sagt Martina Kohrs, Backdozentin an der Volkshochschule in Konstanz. „Ganz besonders gut geeignet sind Fruchtsäfte: Sie sorgen für geschmackliche Abwechslung und für schöne Farben.“
Lebensmittelfarben sind eine andere Möglichkeit, um Plätzchen bunter zu gestalten. Simone Trockel rät, dabei zu Pulver zu greifen: „Dann wird der Guss nicht zusätzlich verflüssigt. Außerdem sind die Farben etwas intensiver.“ Mit Zuckerguss funktioniert das Tunken nicht. Er muss mit dem Pinsel aufgestrichen werden.
Nach dem Glasieren ist Tempo angesagt. „Der Guss ist unser Klebstoff. Er sollte noch leicht feucht sein, sonst hält die Verzierung nicht“, sagt Trockel. Wird Streugut direkt aus der Dose auf die Plätzchen gegeben, dann werden diese leicht überfrachtet und unnötig viele Teilchen landen daneben. „Wir stellen Herzchen, Perlen und Ähnliches auf kleinen Tellern bereit.“ Damit bekommen sie insbesondere für Kinder Seltenheitswert. Außerdem erwische man mit den Fingern immer nur ein paar Teilchen, die dann leichter zu platzieren sind.
Zu individuellen Kunstwerken werden die Plätzchen durch Bemalungen oder Beschriftungen. Diese lassen sich gut mit einem etwas festeren Zuckerguss aus Puderzucker und Eiweiß zaubern. „Ein Gefrierbeutel oder eine Butterbrottüte wird zu einer feinen Tülle, indem man eine Ecke abschneidet“, erklärt Kohrs. Damit wird die Schrift aufgetragen.
Wer sich den Arbeitsgang für die Verzierung sparen will, der kann kleine stückige Zutaten in die Glasur einrühren und dann zusammen mit dieser auftragen. „In Zuckerguss macht sich abgeriebene Schale von Zitrone oder Orange sehr gut“, sagt Kohrs. Krokant oder gehackte Nüsse verliehen der Schokoglasur zusätzlichen Biss.
Literatur:
Christina Richon: Weihnachtsplätzchen. Himmlisch lecker und bezaubernd süß, GU, 64 Seiten, 7,99 Euro, ISBN-13: 978-3-8338-3434-9
Rosenmehl (Hrsg.): Weihnachtsbäckerei. Die Schätze aus Omas Backbuch, Bassermann, 160 Seiten, 14,99 Euro, ISBN-13: 978-3-572-08122-6