Schleichende Gefahr Darum muss Bluthochdruck behandelt werden

Mannheim (dpa/tmn) - Mit zu hohem Blutdruck ist nicht zu spaßen. Unbehandelt kann er einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwere Nierenerkrankungen auslösen. Wie man ihn erkennt und was man dagegen tun kann - ein Überblick.

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Wie wird Blutdruck überhaupt gemessen?

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Angegeben wird er in der Regel mit zwei Werten: dem systolischen und diastolischen Blutdruck. Um Blut in den Kreislauf zu pumpen, zieht sich das Herz zusammen. Der obere - systolische - Wert gibt den Druck zu dem Zeitpunkt an, an dem sich das Herz maximal zusammengezogen hat. Der untere - diastolische - Wert gibt den Druck im Moment der Entspannung an.

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In welchem Bereich sollten die Werte liegen?

Momentan gehen Ärzte in Europa davon aus, dass der obere Wert unter 140 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) liegen sollte. Ideal sind um die 120 mmHg. Der untere sollte 90 mmHg nicht überschreiten, am besten liegt er bei rund 80 mmHg. „Alle Werte, die bei 140/90 mmHG oder höher liegen, gelten als Bluthochdruck“, sagt Prof. Bernhard Krämer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hochdruckliga.

Woran merkt man, dass man einen zu hohen Blutdruck hat?

Gar nicht. Das ist Teil des Problems. Oft bleibt ein Hochdruck lange unerkannt. In dieser Phase schädigt er das Herz, die Blutgefäße, das Gehirn oder die Nieren, ohne dass jemand gegensteuert.

Warum bekommt jemand Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist oft erblich bedingt. Aber auch der persönliche Lebensstil spielt eine wichtige Rolle. „Zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress fördern Bluthochdruck“, sagt Ursula Hilpert-Mühlig vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker.

Wie wird Bluthochdruck festgestellt?

Über mindestens eine Woche wird der Blutdruck zweimal morgens und zweimal abends gemessen, um zu verlässlichen Werten zu kommen. Wer bei sich selbst mehrfach erhöhte Werte misst, sollte sich von einem Arzt untersuchen lassen.

Wann wird gesenkt - und wie?

Gesenkt wird der Blutdruck ab einem Wert von 140/90 mmHG. Dabei sind aber Medikamente nicht das erste Mittel der Wahl. Vielmehr versucht der Arzt zunächst, den Patienten zu einer gesunden Lebensweise zu animieren. Dazu gehört, Übergewicht abzubauen, auf Nikotin zu verzichten und Alkohol nur mäßig zu trinken.

Welche Rolle spielt Ernährung?

Ideal ist eine mediterrane Kost mit viel frischem Obst und Gemüse sowie kaltgepressten Ölen. „Tierische Fette sollten Betroffene nur sparsam zu sich nehmen“, erklärt Sellerberg. Wichtig ist auch, sich kochsalzarm zu ernähren, da Salz den Blutdruck in die Höhe treiben kann. Ein Erwachsener sollte täglich nicht mehr als sechs Gramm Kochsalz zu sich nehmen.

Was ist mit Bewegung?

Regelmäßige körperliche Bewegung trägt ebenfalls dazu bei, dass der Blutdruck sinkt. Optimal ist drei- bis viermal pro Woche ein 30-minütiges Ausdauertraining.

Ab wann werden Medikamente verordnet?

Patienten, die einen schweren Bluthochdruck haben, bekommen sofort Medikamente. Bei Betroffenen mit leicht oder mäßig erhöhten Werten und einem ansonsten niedrigen Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen kann der Arzt drei bis sechs Monate lang beobachten, ob die Änderung des Lebensstils dazu beiträgt, den Blutdruck zu normalisieren.