Kurz und schmerzlos Kälte, Erregung, Krankheit? Darum zittern wir

Hamburg (dpa/tmn) - Ob bei Kälte, Aufregung oder weil jemand sehr erregt ist - mitunter beginnt der ganze Körper zu zittern. Kontrollieren kann der Mensch das nicht. Soll er auch gar nicht. Denn das unwillkürliche Zittern macht der Körper nicht einfach so.

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Was das kann?

Ist es sehr kalt, funkt das Gehirn gleich mehrere Regionen im Körper an: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, damit die Wärme im Körper bleibt. Unzählige Muskeln im Körper werden blitzschnell angespannt und wieder entspannt. „Der Körper investiert sehr viel Energie, damit die Körpertemperatur steigt“, erklärt Prof. Martin Scherer, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Allgemeinmedizin am Hamburger Uniklinikum Eppendorf.

Und was hat das Ganze nun mit Auf- oder Erregung zu tun? „Das Phänomen ist eigentlich das Gleiche“, erklärt Scherer: Die Muskeln ziehen sich in hoher Frequenz zusammen und entspannen wieder. Der Auslöser ist allerdings ein anderer. Hat der Mensch Stress oder ist erregt, schüttet der Körper Adrenalin aus. Dieses Hormon gibt dem Nervensystem Sympathikus Bescheid, das den Körper auf Kampf oder Flucht einstellt. Dafür wird Muskelkraft gebraucht - weswegen gleich eine ganze Menge Muskeln im Körper aktiviert werden.

Was also tun?

Handlungsbedarf besteht nur, wenn das Zittern nicht mehr verschwindet. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben, sagt Scherer: Der Konsum von zu viel Koffein, Drogen oder auch Medikamenten verursacht mitunter Zittern. Auch wenn der Blutzuckerspiegel zu niedrig ist, zittert man. Es gibt einige Erkrankungen - wie Parkinson - die damit einhergehen. Bei älteren Menschen kommt auch der idiopathische Tremor vor: einzelne Körperteile zittern, ohne dass es eine krankhafte Ursache gibt. Wer bemerkt, dass er über längere Zeit zittert, sollte zum Arzt gehen. Gemeinsam suchen Arzt und Patient dann nach der Ursache.