Doch eine solche Reise kann ihre Tücken haben, je nachdem wie weit die Demenz fortgeschritten ist: Gedächtnis- und Orientierungsstörungen gehören zur Krankheit und führen zu Situationen, die wenig Erholung aufkommen lassen.

Gerade bei Ortswechseln zeigen sich diese Beeinträchtigungen bei den erkrankten Menschen. Dazu kommt: „Oft müssen Demenzkranke intensiv gepflegt werden, alleine die Hilfsmittel zu transportieren, ist schon so eine Sache“, sagt Diplom-Gerontologin Schück.

Doch ist die Antwort darauf, gar nicht mehr in den Urlaub zu fahren? Nicht für Swen Staack, Vorstandsmitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Berlin. Aber: „Man muss daran denken, dass die Toleranz gegenüber bestimmten Verhaltensweisen von dementen Menschen oft nicht besonders hoch ist, besonders im Urlaub, wo man sich erholen will.“

Angehörige müssten unter Umständen viel erklären und sich rechtfertigen, warum sich der Demenzkranke so verhalte. „Es gibt spezielle Hotels für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, aber nicht viele. Bewährt haben sich jedoch Angebote für Gruppenreisen mit Demenzkranken und Angehörigen — auch, weil die Mitreisenden die Situation kennen, da herrscht ein toleranter Umgang.“

Bei den Anbietern solcher Reisen gibt es eine Reihe von Konzepten: „Ein Anbieter achtet beispielsweise darauf, dass die Mahlzeiten von Demenzkranken und Angehörigen getrennt eingenommen werden, damit die Angehörigen auch einmal in Ruhe essen können. “

Laut Staack gibt es auch Einrichtungen, in denen Angehörige eine Kur machen und die Demenzkranken betreut werden. Teile der Kosten für Betreuung und Pflege während der Reise werden von den Pflegekassen refinanziert. Zu Einzelheiten muss die entsprechende Kasse befragt werden.