Erhöhter Homocysteinspiegel: Vorsicht mit Vitaminpräparaten
München (dpa/tmn) - Ein erhöhter Homocysteinwert gilt als Risikofaktor für Herzinfarkte. Nahrungsergänzungsmittel helfen, ihn zu senken. Aber bei Patienten mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße könnten hoch dosierte Vitamin B- und Folsäurepräparate sogar schaden.
Mit Nahrungsergänzungsmitteln lässt sich zwar ein erhöhter Homocysteinwert senken. Er gilt als Risikofaktor für Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Für Patienten mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße könnten hoch dosierte Vitamin B- und Folsäurepräparate aber sogar schädlich sein, warnt Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK). Er rät, die Vitamine über eine bewusste und ausgewogene Ernährung zu sich zu nehmen und damit das Homocystein zu senken.
Empfehlenswert seien Gemüse, Salat und Vollkornprodukte. Reich an Folsäure seien Hülsenfrüchte, viel Vitamin B6 stecke in Walnüssen, Vitamin B12 hingegen in Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Milch und Eiern sowie in Sauerkraut.
Homocystein ist eine Aminosäure und entsteht beim Abbau von Eiweiß im Körper. Es gilt als Risikofaktor für Herz-Gefäßerkrankungen und wird meist dauerhaft mit hoch dosierten Vitaminpräparaten behandelt. Keine Studie hat Smetak zufolge bislang belegen können, dass Herzinfarkte oder Schlaganfälle damit verhindert wurden. Er verweist auf eine Untersuchung mit mehr als 12 000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit, die fast sieben Jahre täglich hoch dosierte Nahrungsergänzungsmittel eingenommen hatten.