Erste Hilfe in drei Schritten: So funktioniert Herzdruckmassage

Berlin (dpa/tmn) - Viele Menschen scheuen sich davor, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Dabei könnten sie eigentlich gar nicht so viel falsch machen, betonen Intensiv- und Notfallmediziner. Der größte Fehler ist es, aus Unsicherheit nicht zu helfen.

Eine Herzdruckmassage kann im Notfall Leben retten. Wenn jemand in der U-Bahn, auf der Straße oder im Supermarkt einen Herzstillstand erleidet, sollten Passanten in drei Schritten Erste Hilfe leisten. Der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zufolge überprüft der Passant erstens, ob der Betroffene wirklich bewusstlos ist. Er kann ihn zwicken, schütteln oder ansprechen und mit dem Ohr an der Nase horchen, ob er noch atmet.

Falls nein, ruft der Passant zweitens die Notrufnummer 112 oder bittet jemand anderen darum.

Drittens legt er die Hände auf den Brustkorb und drückt ihn kraftvoll nach unten. Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin beschreibt auf www.einlebenretten.de genau, wie das geht. Ersthelfer drücken am besten den Ballen einer Hand auf die Mitte der Brust und legen den Ballen der anderen Hand darüber. Um möglichst viel Kraft zu nutzen, sollten die Arme gerade und die Schultern senkrecht über dem Druckpunkt sein. Im Idealfall bewegt sich der Brustkorb hundert- bis hundertzwanzig Mal in der Minute fünf bis sechs Zentimeter nach unten. Geschulte Ersthelfer geben im Wechsel jeweils nach 30-maligem Drücken 2-mal eine Mund-zu-Mund-Beatmung.

Die Beatmung ist der DIVI zufolge allerdings nicht so wichtig wie die Herzdruckmassage. Durch das regelmäßig Drücken zirkuliere der Restsauerstoff im Blut, teilt die Vereinigung mit. Die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen steige so „entscheidend“. Die Herzdruckmassage sollte erst beendet werden, sobald der Notarzt angekommen ist. Wenn mehrere Passanten vor Ort sind, können sie sich abwechseln.