Experte: Hitze stresst Körper mehr als Temperaturwechsel
Freiburg (dpa) - Erst kühl, dann heiß und dann wieder kälter - wie hält das der Körper aus? Wenn man gesund ist, schadet der Wechsel nicht, meinen Experten. Hauptsache man trinkt genug.
Hitze stresst den Körper viel mehr als der abrupte Wechsel von warm und kalt: „Wetterwechsel selber machen nicht krank. Langanhaltende Hitze wäre viel schlimmer“, betont die Medizin-Meteorologin Christina Koppe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Freiburg. Zwar klagen wetterfühlige Menschen bei Umschwüngen über Müdigkeit, Kopfweh und Migräne. „Unter Hitze leiden aber viel mehr Menschen“, sagte sie.
Der Wetterwechsel mache dem Körper zu schaffen, weil dieser sich permanent auf neue Bedingungen einstellen müsse. Das belaste vor allem Ältere sowie Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn nach schwül-heißen Tagen wieder Abkühlung kommt, sei das aber positiv. „Sie können wieder richtig durchatmen, raus und die Wohnung durchlüften.“
Ältere Menschen trinken aufgrund ihres reduzierten Durstgefühls oft zu wenig - was wiederum zu Kreislaufproblemen und Kopfweh führen kann. Auch Kinder vergessen beim Spielen häufig den Durst: „Man sollte sie immer wieder auffordern, zu trinken“, sagte Koppe. Wer schwitzt, verliert auch Salz, das durch Mineralwasser oder Brezelchen wieder aufgenommen werden kann.
Die Expertin des Medizin-Meteorologischen Zentrums des DWD empfiehlt, bei Hitze mindestens zwei Liter am Tag zu trinken - vor allem Mineral- und Leitungswasser oder Fruchtschorle. Kaffee und Tee, die teils entwässernd wirken, sollte man meiden. Auch auf Alkohol sollte man möglichst verzichten. Wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit hat, kann dies zu Schwindel und Kopfweh führen. Und auch zur Ohnmacht, wenn der Blutdruck zu stark absackt.