Feuchte Luft kann Atemnot bei Pseudokrupp lindern

Köln (dpa/tmn) - Starker, bellender Husten bei Kindern kann auf die Atemwegserkrankung Pseudokrupp hindeuten. Auch das hörbare Einziehen der Luft beim Einatmen kann ein Anzeichen dafür sein. Häufig treten die Beschwerden abends oder nachts und meist nach einer Erkältung auf.

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Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.

Kalte und feuchte Luft, etwa durch das offene Fenster, vor dem geöffneten Kühlschrank oder der laufenden Dusche, kann die Atemnot lindern. Eltern versuchen am besten, das Kind zu beruhigen. Denn Herzklopfen, Erstickungsangst und Unruhezustände können den Anfall verschlimmern.

Außerdem sollten Eltern mit ihrem Kind auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, empfiehlt Prof. Hans-Jürgen Nentwich vom BVKJ. „Er kann zur Linderung weiterer Anfälle zum Beispiel Kortisonzäpfchen verordnen. Denn Hustenanfälle halten meist eine Woche an.“ Bei jeder schweren Atemnot, wenn sich etwa Lippen oder Nägel eines Kindes blau verfärben, müssen Eltern sofort einen Notarzt rufen, betont Nentwich.

Bei Pseudokrupp ist die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet und angeschwollen. Dadurch sind die Atemwege verengt, es kann eine starke Atemnot entstehen. Diese löst einen anfallartigen Husten aus und kann im schlimmsten Fall für das Kind lebensbedrohlich werden. Betroffen sind vor allem Kinder zwischen einem und vier Jahren. Ihre Atemwege sind besonders eng und sie haben kaum Sauerstoffreserven in der Lunge, erklärt Nentwich.

Besonders anfällig für Pseudokrupp sind Kinder, die in einer Raucher-Wohnung leben. Wenn Kinder schon öfter mit Pseudokrupp zu kämpfen hatten, sollten Eltern auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in den eigenen Räumen achten.