Ratgeber Fußgesundheit: Wann helfen Einlagen vom Orthopäden?
Unsere Füße leisten jeden Tag Großartiges. Sie ermöglichen es uns, unbeschwert durch den Tag zu gehen und zu jedem Ort zu gelangen. Tag für Tag tragen sie unser gesamtes Körpergewicht.
Viele Menschen schenken dieser Leistung kaum Aufmerksamkeit und nehmen sie als selbstverständlich hin - bis die Füße irgendwann Probleme machen.
Falsches Schuhwerk, Fehlbelastung oder eine zu schwach ausgeprägte Fußmuskulatur führen unter anderem dazu, dass sich Fußfehlstellungen entwickeln. Dies wiederum kann Schmerzen im Rücken, in der Hüfte oder im Schulterbereich verursachen. Sogar Kopfschmerzen bis hin zu Migräneattacken können durch Haltungsschäden bedingt sein. In diesem Fall helfen orthopädische Einlagen dabei, Fehlstellungen auszugleichen und wieder leichter durchs Leben zu gehen.
Aber ist es wirklich notwendig, sich Einlagen anfertigen zu lassen? Kurz gesagt: Spätestens wenn die Schmerzen chronisch geworden sind, ist es Zeit zu handeln. Neben professionellen Einlagen gibt es jedoch noch viele andere Möglichkeiten, die Füße zu stärken. Regelmäßiges Barfußlaufen beispielsweise trägt maßgeblich zur Fußgesundheit bei. Es baut eine geschwächte Fußmuskulatur wieder auf und schenkt dem Fuß bei jedem Schritt eine kleine Massage. Daneben gibt es diverse Übungen für die Füße, die die Muskeln stärken und die Sehnen dehnen. So wird das Fußgewölbe mit der Zeit wieder flexibler und belastbarer. Zu beachten ist, dass eine bereits manifeste Fehlstellung auch durch eine starke Fußmuskulatur nicht geheilt werden kann.
Wenn Sie spüren, dass Sie regelmäßig schwere, müde Beine haben, dass Ihr Gang nicht "rund" ist oder die Füße abknicken, sind Einlagen angesagt. Modelle, die individuell vom Orthopädieschuhtechniker gefertigt worden sind, lindern Schmerzen und schenken ein neues Laufgefühl. Falls Sie befürchten, nur noch unästhetische, klobige Schuhe tragen zu können - diese Sorge ist unbegründet. Spezielle Modelle mit Wechselfußbett ermöglichen es, die Einlagen diskret in den Schuh zu integrieren.
Es gibt verschiedene Arten von Einlagen, je nachdem, welche Diagnose besteht. Orthopädische Einlagen bei Hallux valgus, Plattfuß, Spreizfuß oder Senkfuß können das Fußgewölbe stützen und aufrichten. Dadurch wirken sie sich positiv auf die Körperhaltung, das Körpergefühl, die Balance und die Fußgesundheit aus. Die Einlagen werden aus verschiedenen Materialien gefertigt. Solche aus Weichpolster sind beispielsweise besonders für Menschen geeignet, die unter Diabetes leiden oder aus anderen Gründen Nervenschäden in den Füßen haben. Bei Fußfehlstellungen werden meist Kork- oder Ledereinlagen genutzt. Und für besondere Belastungen, wie sie etwa beim Sport auftreten, gibt es spezielle Sporteinlagen.
Außerdem existieren sogenannte sensumotorische Einlagen. Diese stimulieren gezielt die Rezeptoren der Fußmuskulatur. In der Folge können die Muskeln sich an- und entspannen. Durch Fehlstellungen, die längere Zeit bestehen, kommt es häufig zu einem Ungleichgewicht der Muskulatur - und genau dieses wird durch die sensumotorischen Einlagen mit der Zeit wieder ausgeglichen. Auf diese Weise werden nicht nur Knochen und Sehnen, sondern auch die Muskeln in der Tiefe unterstützt.