Gebärmutterhalskrebs: Erste Kassen zahlen Krebsschutz

Seit Ende 2006 kann mit einer Impfung vorbeugend behandelt werden. Da es aber keine gesetzliche Regelung gibt, müssen einige Patientinnen die Kosten selbst tragen.

<strong>Düsseldorf. Jährlich erkranken mehr als 30 000 Frauen allein in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Doch seit Oktober vergangenen Jahres muss das nicht mehr sein. Denn es gibt nun einen Impfstoff gegen die zweithäufigste Krebserkrankung. Laut Experten ist aber nur eine Massenimpfung sinnvoll und effizient. "Junge Frauen vor dem ersten Geschlechtsverkehr sind die Zielgruppe, denn die Viren, die die Krankheit auslösen, werden durch Sex übertragen", erklärt Professor Lutz Gissmann vom Deutschen Krebsforschungsinstitut. "Wenn die neue Methode erfolgreich sein soll, dann muss flächendeckend geimpft werden", sagt Gissmann. Am besten ein ganzer Jahrgang. Die Erfolge würden sehr schnell sichtbar. Die Zahl der gegenseitigen Ansteckungen würden stetig sinken. Und zudem gäbe es nicht mehr so viele verdächtige Befunde. Das Problem ist nur, dass es noch keine Richtlinie gibt, die Kassen zu einer Kostenübernahme zwingt. Für viele Patienten wäre die Impfung, die etwa 500 Euro kostet, aber zu teuer.

Experten gehen von einer verpflichtenden Regel aus

Da aber die meisten Experten davon ausgehen, dass eine verpflichtende Regelung nur noch eine Frage der Zeit ist, haben sich einige Kassen schon von selbst bereit erklärt zu zahlen. Hier eine Übersicht:

Die AOK übernimmt seit dem 18. Dezember die Impfung von Mädchen im Alter zwischen 9 und 17 Jahren.

Die Techniker Krankenkasse zahlt für Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren.

Die DAK bietet den Service allen weiblichen Mitgliedern zwischen 10 und 17 Jahren an.

Bei den Betriebskrankenkassen übernehmen die BKK MTU Friedrichshafen für Mädchen zwischen 10 und 17 Jahren sowie die BKK R+V für Mädchen zwischen 9 und 26 Jahren die Kosten.

Die IKK Niedersachsen zahlt die 500 Euro an Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren.

Auch bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse bekommen Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren die Impfung kostenlos.

Vorsorgeuntersuchung Es gibt keine wirklich typischen Symp-tome, da die Frühformen dieser Krebserkrankung keine Beschwerden verursachen. Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig einer Untersuchung zu unterziehen.

Kostenübernahme Nach dem gesetzlichen Früherkennungsprogramm hat jede Frau ab dem 20. Lebensjahr einen Anspruch auf eine jährliche gynäkologische Untersuchung. Die Kosten für die Krebsvorsorge tragen die Kassen.

Alter Das Durchschnittsalter von Patientinnen mit einem Karzinom (Krebstumor) im Frühstadium liegt bei etwa 35 Jahren - jüngere Frauen gehen vergleichsweise regelmäßig zum Frauenarzt; wird bei ihnen eine Erkrankung festgestellt, hat der Tumor oft die Gewebegrenzen noch nicht überschritten und sich nicht in andere Organe ausgebreitet.