Gebogen und gewölbt: Worauf es bei Sportbrillen ankommt

Berlin (dpa/tmn) - Ob beim Radfahren, Klettern oder Joggen: Outdoor-Sportbrillen müssen einiges mitmachen. Wann ein Modell geeignet ist, hängt auch von der jeweiligen Sportart ab.

Eine Outdoor-Sportbrille soll die Augen vor UV-Strahlung, Blendung und Wind schützen. Daher hat sie eine gebogene Fassung und gewölbte Gläser. Bei minderwertigen Modellen könne es allerdings sein, dass die Sicht aufgrund der starken Wölbung etwa an den Rändern verzerrt ist, erläutert das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) in Berlin.

Damit sich Outdoor-Sportler bei einem Sturz oder Steinschlag nicht am Auge verletzen, sollten Fassung und Gläser aus bruchsicherem Kunststoff wie Polycarbonat gefertigt sein. Auch dürfen keine Schrauben hervorstehen. Um zu vermeiden, dass Streulicht seitlich, von oben oder unten ans Auge kommt, muss die Brille das Gesicht möglichst gut umschließen. Die Wimpern dürfen jedoch nicht ans Glas stoßen.

Grobe Mängel an den Gläsern erkennen Kunden mit einem einfachen Test: Dazu halten sie die Sportbrille etwa 40 Zentimeter vor eine gerade Linie oder Kante und fixieren diese mit einem Auge. Knickt das Glas den Strich, sollten Verbraucher vom Kauf besser absehen, rät das KGS.

Für einen guten Sitz sorgen zum Beispiel verstellbare Nasenpads und noppenartige Grip-Systeme an den Bügeln. Auch austauschbare Gummibänder sind eine Möglichkeit. Ebenfalls wichtig zu wissen: Getönte Gläser schützen nicht automatisch vor UV-Strahlung. Nur wenn ein UV-Filter integriert ist, sind die Augen vor der Sonne sicher.

Wenn Rennradfahrer eine Sportbrille kaufen, testen sie diese am besten in einer gebeugten Sitzposition. Denn manche Sportler stört bei der gebückten Haltung auf dem Rad der Rand einiger Brillenmodelle. Sinnvoll sei auch, sich für einen Augenschutz zu entscheiden, der in der unteren Hälfte keine Fassung hat, empfiehlt das KGS. So werde der Blick nach unten nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus sollten Radler ihren Helm zur Brillenanprobe mitnehmen. Dann gehen sie sicher, dass die Brillenbügel unter dem Kopfschutz nicht drücken.

Da Radler häufig mit schnell wechselnden Lichtverhältnissen konfrontiert sind, wählen sie für ihre Gläser besser keine besonders dunklen oder hellen Farbfilter. Dem KGS zufolge sind orange getönte Gläser der Blendschutzkategorie 2 bis 3 geeignet. Die Farbe hilft, Kontraste etwa aufgrund eines unebenen Untergrunds besser wahrzunehmen. Der Blendschutz schluckt einen Teil des Lichts und reicht von Kategorie 0 bis 4. Gläser zum Beispiel mit der Kategorie 2 halten 20 bis 57 Prozent des Sonnenlichts ab, bei Kategorie 3 sind es 82 bis 92 Prozent.

Bergwanderer sollten beim Kauf darauf achten, dass sie die Augen seitlich umschließen und auch auf der Innenseite entspiegelt sind. Das schützt die Augen vor dem gefährlichen UV-Licht, weil auch keine von hinten eindringenden Strahlen ins Auge zurückgeworfen werden. Schnee und Gletscher reflektieren bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung. Je nach Höhenlage empfiehlt das KGS braune Gläser mit Blendschutzkategorie 3 oder 4.