Jeder zehnte Deutsche schwitzt im Fitnessstudio

Auf der Messe Fibo in Essen zeigt die Branche die Trends. Vor allem Spezial-Anbieter wie Senioren-Studios sind gefragt.

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Köln. Boombranche Fitness: Bereits mehr als jeder zehnte Deutsche (10,6 Prozent) schwitzt mehr oder minder regelmäßig im Fitness-Club. Doch die knapp 8000 deutschen Studios haben bereits das noch übrig gebliebene Heer von Bewegungsmuffeln im Blick.

Nach den Ergebnissen einer Studie des europäischen Fitness-Verbands zählt noch gut die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) mehr oder weniger zu den Sport-Verweigerern. Von morgen bis Sonntag diskutiert die Branche bei der weltgrößten Fitness-Messe Fibo in Köln über neue Trends und Strategien. Der Samstags-Termin für Privatbesucher ist bereits ausverkauft, für den Sonntag gibt es noch weniger als 1000 Eintrittskarten.

Den europäischen Spitzenplatz hatte Deutschland bereits im vergangenen Jahr bei den Neuanmeldungen zu den Fitnessstudios erobert. Mit einem Anstieg der Mitgliederzahlen um 8,1 Prozent auf 8,55 Millionen lag das Land beim Branchenwachstum im europäischen Vergleich vorne, berichtete das Vorstandsmitglied des europäischen Fitness-Verbands (EHFA), Herman Rutgers.

Europaweit konnte die Branche im vergangenen Jahr im Durchschnitt um 4,5 Prozent auf rund 46 Millionen Mitglieder zulegen. Mit durchschnittlich 47,30 Euro im Monat ist das Abo im Fitness-Club in Deutschland nicht ganz billig. Damit seien die Preise im vergangenen Jahr stabil geblieben. Auch 2014 sei kein Anstieg in Sicht, sagte Rutgers. Die Preisspanne reicht vom Billig-Angebot ab etwa 20 Euro im Monat bis zum Nobel-Club mit Preisen von mehr als 100 Euro. Wer sich von seinem eigenen Personal-Trainer antreiben lassen will, muss mit Kosten zwischen etwa 30 und 120 Euro pro Stunde rechnen.

Große Fitnessketten zählen dabei ebenso zu den Gewinnern der Branche wie Nobel-Clubs und Spezial-Anbieter. Im Trend seien etwa spezielle Studios für die Liebhaber von Spinning — Indoor-Ausdauersport auf dem Rad — oder für die Generation über 50. Fast die Hälfte aller Trainierenden ist nach Angaben der Branche über 40 Jahre, fast jeder Dritte sogar über 50 Jahre alt.

Die klassischen Bodybuilder fristen in den Studios dagegen längst ein Nischendasein.