Junge Erwachsene sollten Masernimpfung nachholen

Köln (dpa/tmn) - Angesichts einer bundesweit zunehmenden Anzahl von Masernerkrankungen sollten sich nicht immunisierte junge Erwachsene so schnell wie möglich impfen lassen. Denn eine Ansteckung kann böse Folgen haben.

Mit zunehmenden Erkrankungsalter steige die Zahl der schweren Verläufe, warnt Martin Terhardt vom Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte (BVKJ) in Köln. Masern würden häufig begleitet von Lungen- und Augenentzündungen. Möglich sei auch eine Entzündung des Gehirns, die sogenannte Masernenzephalitis, die tödlich enden kann.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 1500 Menschen in Deutschland an Masern erkrankt - der höchste Anstieg seit fünf Jahren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI rät allen nach 1970 geborenen Menschen zur Impfung, wenn sie die Masern noch nicht durchgemacht haben, ihr Impfstatus unklar ist, sie nicht oder nur mit einer Impfung in der Kindheit geimpft wurden. Die Impflücken seien bei jungen Erwachsenen sehr groß. Deshalb könne sich der Virus bei den 15- bis 40-Jährigen so leicht ausbreiten, erläutert Terhardt, der Mitglied der STIKO ist.