Kälte oder Wärme lindern Schmerzen
Berlin (dpa/tmn) - Ob Sportverletzungen, Menstruationsbeschwerden oder entzündete Insektenstiche: Gegen Schmerzen helfen Wärme oder Kälte. Was besser wirkt, hängt von der Art der Schmerzes und seiner Ursache ab.
„Als Faustregel gilt: Kälte hilft bei akuten Schmerzen, Wärme ist sinnvoll bei chronischen Schmerzen wie rheumatischen Erkrankungen“, erläutert Andreas Kiefer vom Geschäftsführenden Vorstand der Bundesapothekerkammer in Berlin.
Sportverletzungen wie Prellungen, Verstauchungen oder Zerrungen sollten möglichst schnell gekühlt werden. Auch bei akuten Entzündungen, etwa nach einem Insektenstich, hilft Kälte. Gekühlt werden kann mit fließendem Wasser, Eiswürfeln, Kühlkompressen oder einem Eisspray. „Kühlkompressen aber nie direkt aus der Kühltruhe auf die Haut legen, sonst kann es vor allem an Gelenken zu Unterkühlungen kommen. Besser immer ein dünnes Tuch dazwischen legen“, empfiehlt der Apotheker. Wird zu stark gekühlt und die Kompresse anschließend entfernt, steigt die Durchblutung stark an und der Schmerz nimmt zu. „Verbessert sich die Sportverletzung nicht innerhalb von drei Tagen oder ist die Funktion des Gelenks eingeschränkt, sollten sich Patienten unbedingt an einen Arzt wenden“, rät Kiefer.
Wärme hilft ebenfalls gegen Schmerzen. Sie verbessert die Dehnbarkeit von Sehnen und Bändern. Bei rheumatischen Beschwerden macht Wärme die Gelenke beweglicher. Weil die Muskelspannung sinkt, hilft Wärme bei Verspannungen. Durch die verbesserte Durchblutung wird das Gewebe besser mit Nährstoffen versorgt, Abfallprodukte werden schneller abtransportiert.
Wärme kann auch gegen Schmerzen der inneren Gefäße helfen, beispielsweise bei Menstruationsbeschwerden. Oft reichen eine Wärmflasche oder ein heißes Vollbad als Wärmequellen aus. Ein Vorteil von gefäßerweiternden Salben und Pflaster ist, dass sie die Bewegungsfähigkeit nicht einschränken und deshalb auch während der Arbeitszeit angewendet werden können. Wer an einer akuten Entzündung oder Fieber leidet, sollte auf Wärmeanwendungen verzichten. Auch bei Problemen mit den Venen oder der Durchblutung ist der Arzt gefragt.