Kampf gegen Malaria: Viel weniger Todesfälle
Genf (dpa) - Weltweit ist die Zahl der Malariatoten erheblich gesunken. Im vergangenen Jahr seien geschätzt 584 000 Menschen an der Krankheit gestorben, fast die Hälfte (47 Prozent) weniger als noch im Jahr 2000, erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf.
„Wir können den Kampf gegen Malaria gewinnen“, sagte die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in einer vorab verbreiteten Erklärung.
Die nächsten Jahre seien dafür entscheidend. „Wir haben die richtigen Instrumente, aber wir müssen sie zu noch mehr Menschen bringen, um die bisherigen Erfolge zu verstetigen“, betonte Chan.
Sorge bereitet der WHO allerdings das vermehrte Auftreten von Resistenzen vor allem in Asien. Auch habe die Ebola-Epidemie im Westen Afrikas die Malariabekämpfung in den betroffenen Ländern stark beeinträchtigt. Dort versuche man, mit Massenmedikation einem Anstieg der Todesfälle durch Malaria entgegenzuwirken.
In Afrika, wo neun von zehn Malariatoten registriert werden, ist die Entwicklung insgesamt aber besonders positiv. Im Jahr 2013 starben dort 54 Prozent weniger Menschen an der Krankheit als noch im Jahr 2000. Auch die Zahl der Infizierten war in Afrika mit 128 Millionen Menschen 2013 ein Viertel geringer als im Jahr 2000 - obwohl heute 43 Prozent mehr Menschen in Afrika leben als damals. Verantwortlich dafür ist nach Angaben der WHO vor allem der bessere Schutz vor Moskitostichen. So habe 2013 fast jeder zweite Afrikaner ein mit Insektizid behandeltes Moskitonetz benutzt, während zehn Jahre zuvor nicht einmal einer von 33 Afrikanern ein solches Netz besessen habe. Auch die Verfügbarkeit effektiver Medikamente und schneller Diagnosetests habe dazu beigetragen, Malaria zurückzudrängen. Die WHO warnte, dass für eine anhaltend erfolgreiche Bekämpfung mehr Mittel nötig seien. Bislang fehlten im Kampf gegen Malaria noch mehr als 2,5 Millionen US-Dollar.
Der Malariaerreger wird von infizierten Moskitos verbreitet. Die mit hohem Fieber einhergehende Krankheit gilt als eine der tödlichsten Infektionen überhaupt.