Keuchhusten bei Erwachsenen oft schwer zu erkennen

Heidenheim (dpa/tmn) - Mit einer Keuchhusten-Infektion ist auch bei Erwachsenen nicht zu spaßen. Oft ist die Krankheit schwer zu erkennen. Wer wochenlang unter starkem Husten leidet, sollte eine Keuchhusten-Infektion aber in Betracht ziehen.

Leidet ein Erwachsener an einem hartnäckigen, quälenden, über mehrere Wochen anhaltenden Husten, kann dahinter eine Keuchhusten-Infektion stecken. Darauf weist Michael Barczok vom Bundesverbands der Pneumologen in Heidenheim hin. Bei Kindern mache sich die Krankheit durch bellenden Husten vor allem in der Nacht bemerkbar, bei einem Drittel der erwachsenen Patienten bleibe dieses Symptom aber aus. Auch das bei Kindern typische Erbrechen fehle bei Erwachsenen völlig.

Eine Keuchhusten-Infektion oder -Impfung in der Kindheit schützt nicht auf Dauer vor einer neuen Ansteckung. Laut Barczok ist das Immunsystem nach zehn Jahren nicht mehr in der Lage, die Erreger abzuwehren. Empfehlenswert sei daher die regelmäßige Auffrischungsimpfung, die zusammen mit den Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Polio erfolgen kann. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse, Praxisgebühr fällt dafür nicht an.

Die Krankheit ist zwar meistens milder als bei Kindern, kann aber dramatische Folgen haben: Bei jedem vierten Erkrankten kommt es zu Komplikationen. Dazu zählen unter anderem Gewichtsverlust oder Inkontinenz, seltener sind Lungenentzündung, Krampfanfälle und Gehirnbluten. Schätzungsweise bis zu 110 000 Erwachsene erkranken in Deutschland pro Jahr an Keuchhusten. Oft geben infizierte Erwachsene den Erreger an ungeimpfte Kinder oder Säuglinge weiter, für letztere kann eine Ansteckung lebensbedrohlich sein.