Krebserkrankungen: Der Feind im eigenen Körper
Laut Deutscher Krebshilfe erkranken jährlich 500 000 Menschen in Deutschland.
Berlin. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Zu den mit Abstand häufigsten Krankheitsbildern gehören Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern. 2012 starben insgesamt knapp 222 000 Personen an den Folgen bösartiger Tumore. Das geht aus der aktuellen Bilanz der Deutschen Krebshilfe hervor, die sich als größter privater Geldgeber um Projekte zur Erforschung, Früherkennung und Therapie der tückischen Erkrankungen kümmert.
Mittlerweile könnten rund die Hälfte aller Krebspatienten geheilt werden, oder noch viele Jahre mit ihrer Erkrankung leben, erklärte Vorstandschef Hans-Peter Krämer am Dienstag in Berlin. „Das bedeutet aber gleichzeitig, dass die andere Hälfte an der Volkskrankheit gestorben ist“, mahnte Krämer. Dabei gelte auch hier die Devise, je früher der Tumor erkannt werde, desto größer sei letztlich auch die Chance für eine Gesundung.
Allein für die Krebsfrüherkennung gab der Verband im vergangenen Jahr 3,7 Millionen Euro aus. Dadurch konnte zum Beispiel ein Projekt des Nationalen Tumor Centrums in Heidelberg mitfinanziert werden, das sich mit der Früherkennung und Diagnose von Darmtumoren beschäftigt.
Als politischer Meilenstein bei der Früherkennung und besseren Patienten-Versorgung gilt das im vergangenen Jahr vom Bundestag verabschiedete Gesetz zur Einrichtung eines umfassenden Krebsregisters. Dabei sollen die Daten aller deutschen Krebspatienten von der Diagnose über die Heilung bis hin zur Nachsorge oder dem Tod lückenlos erfasst werden. Auf diese Weise könnten Schwächen der Behandlung auch schon während der Therapie abgestellt werden. Die Kosten für den Aufbau des Krebsregisters, das ab dem kommenden Jahr voll funktionsfähig sein soll, werden mit insgesamt acht Millionen Euro veranschlagt. 90 Prozent der Mittel steuert die Deutsche Krebshilfe bei.
Ein weiterer Schwerpunkt ist außerdem die Krebsforschung, die der Verband im abgelaufenen Jahr mit insgesamt 45 Millionen Euro bezuschusste. Davon profitieren konnten zum Beispiel Forscher in Berlin-Buch, die sich mit einer Therapie gegen Tumore der Bauchspeicheldrüse beschäftigen. Hier handelt es sich um eine besonders aggressive Krebsart, an der in Deutschland pro Jahr mehr als 17 000 Menschen erkranken. Weitere Mittel flossen in ein Projekt des Universitätsklinikums Tübingen zur Behandlung von Magenkrebs, bei dem die Heilungschancen bislang ebenfalls noch sehr gering sind.