Kurz und knackig: Trainieren in Intervallen
Saarbrücken (dpa/tmn) - Kürzer trainieren, aber dafür intensiver und daher mit gleichem Effekt wie bei klassischen Ausdauerübungen: Das verspricht das High-Intensity-Intervall-Training. Es eignet sich auch für Breitensportler - wenn sie das Okay ihres Arztes bekommen.
Für Menschen mit wenig Zeit ist das sogenannte High-Intensity-Intervall-Training (HITT) eine Möglichkeit, um in Form zu bleiben. Bei HIIT handelt es sich um kurze intensive Belastungsphasen, die mehrmals durch eine Erholungspause unterbrochen werden, erläutert Harald Gärtner von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie in Saarbrücken. „Beispielsweise wird für 30 Sekunden fast mit Sprinttempo gelaufen oder Rad gefahren, dann wird eine Pause von eineinhalb Minuten eingelegt, um dann wieder 30 Sekunden lang schnell zu laufen“, erklärt er. „Nach insgesamt sechsmal 30 Sekunden ist das Training auch schon vorbei.“
Das Verblüffende an dieser Art des Trainings sei, dass sehr kurze, aber intensive Einheiten ähnliche gesundheitliche Verbesserungen mit sich bringen können wie klassisches Ausdauertraining von 30 bis 40 Minuten. „Dass diese Art des Trainings so lange vernachlässigt wurde, liegt daran, dass man annahm, es sei nur für Leistungssportler interessant“, sagt Gärtner. In den vergangenen Jahren habe jedoch eine ganze Reihe von Studien eindrucksvoll belegen können, dass sich Intervalltraining auch für Breitensportler eignet. „Vor allem die Zeitersparnis gegenüber einem klassischen Ausdauertraining ist enorm: Zwei bis maximal drei kurze Einheiten HIIT die Woche genügen dabei.“
Wer mit einem solchen Intervalltraining sportlich aktiv werden möchte, sollte sich aber zuerst von einem Arzt durchchecken lassen, um etwaige individuelle gesundheitliche Risiken auszuschließen, rät Gärtner. „Wie bei jeder anderen Trainingsform empfiehlt sich dabei gerade für Einsteiger die Betreuung durch einen speziell für diese Trainingsform qualifizierten Trainer.“
Regelmäßige Bewegung hilft, Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen. International werden dazu mindestens dreimal 30 Minuten Bewegung pro Woche empfohlen, wie Gärtner erläutert. Nach aktuellen Studien erfüllen aber nur 13 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland diese Vorgabe. Zeitmangel wird als einer der Hauptgründe für die geringe sportliche Betätigung genannt.