Zimt und Nüsse Leckere Plätzchen zaubern mit wenig Aufwand
Bielefeld (dpa/tmn) - Selbstgebacken schmecken Weihnachtsplätzchen immer noch am besten. Spritzgebäck, Vanillekipferl oder Zimtsterne sind nach wie vor die Klassiker. Zwar ist die Zubereitung je nach Rezept mitunter zeitintensiv.
Aber der Aufwand lohnt allemal - sagen viele, die oft schon lange vor Beginn der Adventszeit alte Familienrezepte heraussuchen. Weihnachtsplätzchen selbst herzustellen hat eine lange Tradition. Die Kunst des Lebkuchenbackens wurde in vielen Klöstern gepflegt. Mönche mischten Kräuter, Säfte und exotische Gewürze mit anderen Zutaten, um eine gehaltvolle Nahrung für den Advent zu haben. Bis heute gehören Lebkuchen zu den traditionellen Gebäcksorten, die daheim in der Küche gebacken werden. Viele haben aber auch Lust, mal etwas anderes auszuprobieren. Wie wäre es etwa mit mürben Pistazienplätzchen? Ein Rezept hierfür hat Meik Gronau, Bäckermeister im Hotel Inselloft Norderney.
Zunächst wird ein Mürbeteig hergestellt, zuletzt werden die ganzen Pistazien in den Teig eingeknetet - und dann: ab damit in den Kühlschrank. „Dort sollten die Teigrollen mindestens zwei Stunden lang lagern“, empfiehlt Gronau. Statt Pistazien kann man auch gehackte Mandeln nehmen. Eine weitere Variante: Unter den Teig kann auch noch Kakaopulver gemischt werden. „Die jeweilige Kakaopulvermenge muss aber in jedem Fall von der Gesamtmenge an Mehl abgezogen werden“, rät der Bäckermeister. Wenn die Plätzchen vollständig ausgekühlt sind, kommen sie in eine Keksdose und werden lichtgeschützt gelagert.
„Keinesfalls sollte man verschiedene Sorten Plätzchen in ein- und derselben Dose aufbewahren“, rät Frauke Hagemann, Konditorin in der Versuchsküche des Dr. Oetker Konzerns in Bielefeld. Sonst könnte es passieren, dass die verschiedenen Aromen sich vermengen und die Plätzchen alle mehr oder weniger den ähnlichen Geschmack annehmen.
Wer in der Hektik des Alltags wenig Zeit hat, kann in Sachen Weihnachtsbäckerei auch etappenweise vorgehen. „Knetteige kann man gut schon zwei bis drei Tage vor dem Backen herstellen“, erklärt Hagemann. Der Teig wird dann im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren. Die Konditorin Katharina Regele, Fachlehrerin an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim, empfiehlt Hobbybäckern mit wenig Zeit einen Drei-Tage-Plan: „An einem Tag wird der Mürbteig hergestellt, am nächsten Tag werden Plätzchen aus dem Teig ausgestochen und gebacken“, so Regele. Am dritten und letzten Tag werden dann die Plätzchen verziert - zum Beispiel mit flüssiger Schokolade.
Kommt man zum Ausstechen, ist ein kleiner Teller mit Mehl sehr praktisch. „In diesem Mehlteller sollte man zwischendurch immer mal wieder die Ausstechform hin und her wälzen“, empfiehlt Hagemann. So verhindert man, dass die Ausstechform im Teig kleben bleibt. Wer nur ein Backblech, aber viel Teig hat, kann schon mal rohe Plätzchen auf Backpapier legen, während das Blech noch im Ofen ist. „Ist dann ein Blech fertig, zieht man das Backpapier mit den frischen Plätzchen vom Blech und das Backpapier mit den rohen Plätzchen aufs Blech“, so Hagemann.
Damit die Plätzchen auch gelingen, sollte man in jedem Fall die Mengenangaben im Rezept haargenau einhalten, rät Regele. Auch die genaue Backzeit ist entscheidend. „Wenn das Gebäck zu lange im Ofen bleibt, dann wird es möglicherweise zu trocken.“ Auch Regele hat ein Rezept für alle, die neben Makronen, Lebkuchen oder Spekulatius mal etwas anderes kreieren möchten: Mohn-Cookies.
Dazu wird das Eiweiß von vier Eiern im Rührbecher steifgeschlagen. In die Masse kommen zehn Gramm Traubenkernöl, 50 Gramm Xylit, das Mark einer Vanilleschote und die Schale von einer Zitrone. Außerdem: 175 Gramm Mandelmehl, ein Gramm Salz sowie zehn Gramm Mohn. „Alles wird sehr gut miteinander vermischt“, erläutert Regele. Den fertigen Teig rollt man aus. Mit beliebigen Formen werden Plätzchen ausgestochen und auf ein gefettetes Backblech gesetzt. Die Mohn-Cookies sollten ungefähr zwölf Minuten bei 190 Grad backen. „Dieses Rezept ist etwas Ausgefalleneres und eignet sich auch für jene, die nicht so viel Zeit für die Weihnachtsbäckerei haben.“