Ohrentropfen nur körperwarm anwenden
Berlin (dpa/tmn) - Ohrentropfen dürfen bei der Anwendung nicht zu kühl sein. Denn gelangt eine kalte Flüssigkeit ins Ohr, kann das zu Schmerzen oder Schwindel führen. Besser ist es, die Tropfen kurz in der Hand anzuwärmen.
„Ohrentropfen sind besser verträglich, wenn sie vor der Anwendung in der Hand oder der Hosentasche auf Körpertemperatur angewärmt werden“, rät Wolfgang Kircher, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker in Berlin. Zwei bis vier Tropfen pro Ohr reichen aus. Dabei sollte man die Pipette nicht das Ohr beziehungsweise nicht in den Gehörgang einführen.
Da Ohrentropfen oft relativ zähflüssig sind, neigt man den Kopf am besten für einige Minuten auf die Seite, damit sie bis auf den Grund des Gehörgangs fließen. „Idealerweise lässt man sie sich von einer anderen Person einträufeln“, sagt Kircher. Beim Einträufeln zieht man die Ohrmuschel beim Erwachsenen leicht nach hinten und oben, beim Säugling und Kleinkind nach hinten und unten. Das gleicht die Krümmung des Gehörgangs aus.
Nach dem Eintropfen wird der Gehörgang locker mit Watte verschlossen. Ein kompakter Pfropf dagegen kann dazu führen, dass sich Bakterien oder Pilzen ansiedeln. Ohrentropfen sind in der Regel nur bei einem intakten Trommelfell sinnvoll. Einmal geöffnete Ohrentropfen in Mehrdosenbehältnissen sollten meist innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden.
Wenn die Ohren schmerzen, kann das unterschiedliche Ursachen haben - von Erkältungen über Trommelfellverletzungen bis hin zu Infekten mit Herpes- oder anderen Viren. Ohrenschmerzen sind deshalb nur nach vorheriger Rücksprache mit dem Arzt für die Selbstmedikation geeignet.
Bei einer Entzündung des äußeren Ohres sind Berührungen schmerzhaft. Teilweise hören Betroffene nicht mehr so gut wie sonst. Dagegen kann der Arzt Ohrentropfen mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Wirkstoffen verordnen. Bessern sich die Symptome nach ein bis zwei Tagen nicht, sollte man unbedingt erneut einen Arzt aufsuchen. Auch die Einnahme von Schmerztabletten ist empfehlenswert.
Ist das äußere Ohr bereits einmal entzündet gewesen, steigt das Risiko für weitere Infektionen. Verringern lässt sich dies durch den Verzicht auf Wattestäbchen oder im Ohr getragene Kopfhörer, denn beides kann die Ohren verletzen. Beim Schwimmen sollte man eine Badekappe oder Ohrstöpsel tragen, damit kein Wasser ins Ohr eindringt.