Parcouring: Herausforderung für den Alltag
Köln (dpa-infocom) - In Kaufhäusern reiht sich eine Rolltreppe an die nächste. Auch der Aufzug ist in vielen größeren Gebäuden schnell gefunden. Die Menschen werden körperlich immer weniger gefordert, dabei braucht der Körper ein gesundes Maß an Belastung, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten.
„Unsere Muskeln sind sehr anspruchsvoll. Nur wenn sie genutzt werden, entwickeln sie sich, wenn sie ungenutzt bleiben verkümmern sie“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Durch die immer weniger werdenden Belastungen im Alltag verschwinden Muskeln zunehmend. „Wer nimmt schon die Treppe anstatt des Aufzuges, wenn er die Wahl hat“, fragt der Gesundheitsexperte. Aber dass muss nicht so sein. Nur wenige haben schon einmal etwas von Parcouring gehört. Eine Trendsportart bei der die Sportler jedes Hindernis auf der Straße nutzen. In manchen Städten gibt es sogar spezielle Parcours-Anlagen. Doch auch im alltäglichen Leben kann man sich einen eigenen kleinen Parcour bauen.
„Schon auf dem Arbeitsweg ist ein solches Training möglich. Jede Bordsteinkante, jede Treppe oder noch so kleine Erhebung kann als Hindernis dienen. Unsere Muskeln bekommen so immer wieder kleine Anreize und bleiben erhalten“, erklärt Froböse. Und auch die Knochen profitieren davon, denn durch die kleinen Stöße die beim Herunterspringen von einem Hindernis wirken, wird die Knochenstärke verbessert.
Auch Kinder lassen sich für Parcouring schnell begeistern. So wird der Weg zum nächsten Spielplatz oder der Weg zu einer Freundin direkt viel spannender. „Gerade Kinder bewegen sich in Zeiten von Spielekonsole, Smartphone und Computer zu wenig. Stellen Sie Ihrem Kind Herausforderungen und animieren sie so dazu neue Hindernisse zu entdecken. So haben Sie eine tolle gemeinsame Bewegungsmöglichkeit“, rät Froböse.