Preise für Lebensmittel gestiegen - Exporte immer wichtiger

Köln (dpa) - Steigende Produktionskosten und hohe Rohstoffpreise hemmen das Wachstum der Lebensmittelbranche. Das bekommen auch die Verbraucher zu spüren: die Lebensmittelpreise steigen.

Preissenkungen bei Lebensmitteln sind nicht in Sicht: Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Verbraucher 2013 bis August 4,1 Prozent mehr Geld ausgeben als im Vorjahreszeitraum. Das teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) am Dienstag (24. September) in Köln mit. Wegen hoher Rohstoff- und Produktionskosten werde es auch künftig nicht günstiger werden, sondern das aktuelle Preisniveau „eher bleiben, wenn nicht steigen“, sagte BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. Eine Prognose sei schwierig. Im internationalen Vergleich bleiben Lebensmittel in Deutschland aber günstig, betonte er vor Beginn der weltgrößten Nahrungsmittelmesse „Anuga“.

Wachsende Exporte sorgen für stabile Umsätze der Ernährungsindustrie. Bis September 2013 kletterte der Umsatz insgesamt zwar nominal um 2,9 Prozent auf 129,2 Milliarden Euro im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2012. Real - preisbereinigt - ergab sich aber ein leichtes Umsatzminus von 0,3 Prozent, wie eine BVE-Sprecherin sagte. Die Ausfuhren erweisen sich als Stütze. „Mittlerweile verdient die Ernährungsindustrie jeden dritten Euro im Ausland“, betonte Minhoff. Der Appetit auf Fleisch, Fleischwaren, Milchprodukte oder Süßigkeiten „made in Germany“ wachse deutlich in Russland, den USA, in der Schweiz und China.

Die Industrie sieht ihre Ertragslage weiter stark angespannt. Gründe sind neben den steigenden Kosten auch harter Wettbewerb und wachsende Ansprüche der Verbraucher. Diese seien aber auch seit Jahren durchaus bereit, mehr für Lebensmittel auszugeben, erklärte Minhoff. Mit gut 170 000 Produkten in den Regalen habe es nie zuvor ein derart vielfältiges Lebensmittelangebot gegeben.

Bei der alle zwei Jahre stattfindenden Fachmesse „Anuga“ zeigen vom 5. bis 9. Oktober diesmal 6777 Anbieter aus 98 Ländern ihre Neuheiten. Zu den Trends gehören vegetarische und regionale Spezialitäten, „Finger Food“ und Tiefkühlkost sowie verzehrfertige Convenience-Angebote und „To-Go“-Produkte für den eiligen Verbraucher.