Spaziergang: Vorsicht vor der Zeckenplage!
Dieses Jahr sollte man sich und seine Haustiere besonders gut schützen.
<strong>Düsseldorf. Die Zecken sind schon da, und zwar in großen Mengen. Ab Mai droht dann vermutlich eine Mückenplage: "Wenn das Wetter so bleibt, werden wir von allen Insekten eine große Menge haben", sagt der Düsseldorfer Insektenforscher Prof. Heinz Mehlhorn. Der milde Winter hat dazu geführt, dass die Tiere viele Eier gelegt haben und dass viele Larven überleben. "Es hat zwar im März noch einmal geschneit, aber insgesamt war es warm. Damit konnten die Mückenlarven prima überleben", erklärt Mehlhorn, Leiter des Instituts für Zoomorphologie, Zellbiologie und Parasitologie an der Heinrich-Heine-Universität.
Rein dienstlich war er schon auf Zecken-Tour: "Wir haben in kurzer Zeit eine enorme Menge gefangen, so viele gibt es sonst Anfang April noch nicht." Eine Populationsgröße könne man daraus noch nicht ableiten, aber eines sei sicher: "Es sind viele." Vor dem gewöhnlichen Holzbock, wie die Zecke auch heißt, sollte man sich deshalb jetzt schon schützen, rät Mehlhorn: "Beim Spaziergang im Gras sollte man auf jeden Fall feste Schuhe und lange Hosen tragen und diese mit einem Anti-Insektenmittel einsprühen."
Viele Zeckenbisse werden nicht bemerkt. Deshalb sollte man den Körper nach einem Aufenthalt im Freien stets gut absuchen. Falls sich eine Zecke festgesaugt hat, sollte man sie so schnell wie möglich mit einer Pinzette herausziehen, und zwar mit leicht rüttelnden Bewegungen, damit der Sauger nicht stecken bleibt. Das Spinnentier darf dabei nicht zerquetscht werden. "Danach sollte man die Stelle beobachten", rät Mehlhorn. "Wenn sich eine Rötung zeigt, sollte man sofort zum Arzt gehen, der dann ein Antibiotikum verschreibt."
FSME Die Angaben über die Häufigkeit von FSME-Fällen z.B. bei Hunden sind widersprüchlich. Zwar gab es seltene Fälle von FSME-Erkrankungen in der Vergangenheit, die meisten früheren Berichte darüber erwiesen sich jedoch als falsch.
Schutz Einen Impfstoff für Hunde gibt es derzeit nicht. In Deutschland erhältliche Impfstoffe sind ausschließlich für den Menschen zugelassen.
Borreliose Anders steht es mit der Borreliose, gegen die es in Mitteleuropa zwar einen Impfstoff für Hunde gibt, der aber wohl nicht sehr wirksam sein dürfte. Der Grund: Dieser Impfstoff ist gegen ein Borreliose-Bakterium gerichtet, das hauptsächlich in den USA als Verursacher der Borreliose vorkommt. In Deutschland kommt dieser Typ nur selten vor. Die Borreliose kann auch für Tiere schwerwiegende Folgen haben.
Babesiose Eine weitere Krankheit, die Tiere befallen kann, ist die Babesiose. Diese Tierkrankheit ähnelt der menschlichen Malaria, deshalb spricht man in Deutschland manchmal auch von "Hundemalaria". In Deutschland überträgt die so genannte Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) die Babesiose.
Vorbeugung Ein kurzfristiger Schutz ist ein zeckenabweisendes Mittel, ein so genanntes Repellent (Insektenabwehrstoff, mit dem Stechmücken, Bremsen, Fliegen, aber auch Zecken ferngehalten werden). Tierärzte raten meist zu einer rechtzeitigen vorbeugenden Behandlung durch Halsbänder oder Präparate mit den Wirkstoffen Permethrin und Deltametrin. Die Bänder wirken drei bis vier Monate lang. Die Präparate, die dem Hund auf den Rücken geträufelt werden, bieten drei bis vier Wochen Schutz.