Stress kann das Sehen beeinträchtigen

Berlin (dpa/tmn) - Privater oder beruflicher Stress kann den Augen zu schaffen machen. Die Folge ist die „Managerkrankheit“ des Auges, die Fachleute als Retinopathia centralis serosa (RCS) bezeichnen.

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Die RCS macht sich nach Angaben der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) durch einen grauen Fleck im Sehfeld und dem verzerrten Sehen von Gegenständen bemerkbar. Außerdem kann das Lesen schwer fallen und die Farbwahrnehmung gestört sein. Betroffene sollten bei solchen Anzeichen zum Augenarzt gehen.

Häufig lässt sich laut DOG die Diagnose nur mit einem besonderen Gerät stellen, das mit einem Laserstrahl arbeitet. Dabei zeige sich, dass die Netzhaut an manchen Stellen etwas angehoben ist. Oft habe sich darunter Flüssigkeit angesammelt. In der Regel klinge die RCS nach drei bis sechs Monaten ab, vielfach von selbst. Patienten, die immer wieder Rückfälle erleiden, raten die Experten allerdings zu einer speziellen Laserbehandlung.

Die Ursache für die RCS ist der DOG zufolge bislang nicht geklärt. Viele Patienten wiesen eine erhöhte Menge des Stresshormons Cortisol im Blut auf - typischerweise seien die Patienten ehrgeizige, ungeduldige und dynamische Männer unter 50 Jahren. Frauen seien achtmal seltener betroffen. Vermutet werde unter anderem aber auch, dass eine Infektion mit dem Magenkeim Heliobacter pylori oder eine genetisch bedingte Anfälligkeit dahinter steckt.