Stiftung Warentest „test“: Wie gut sind Veggie-Produkte wirklich?

Berlin · Veggie-Produkte stehen immer mal wieder auf dem Prüfstand der Stiftung Warentest. Nach einigen Jahren ziehen die Tester Bilanz. Fazit: Insgesamt kann der Fleisch- und Milchersatz sich sehen lassen.

Fast 150 vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte hat die Stiftung Warentest seit 2016 untersucht. Knapp die Hälfte der Veggies (48 Prozent) bekam ein «Gut».

Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Seit 2016 sind auch vegetarische und vegane Ersatzprodukte für Fleisch, Wurst, Fisch und Milch im Fokus der Warentester. Zeit also, Bilanz zu ziehen („test“-Ausgabe 1/2025).

Fast 150 Veggie-Produkte hat die Stiftung Warentest seitdem unter die Lupe genommen. Darunter Bratwürste auf Pflanzenbasis, Burger-Pattys und veganes Hack, Aufschnitt, Schnitzel und Drinks aus Soja oder Hafer.

Eine „sehr gute“ Gesamtnote vergaben die Tester kein einziges Mal. Aber fast die Hälfte der getesteten Veggies (48 Prozent) bekam ein „Gut“. Das sind die drei wesentlichen Test-Aspekte:

1. Geschmack

Sollte der pflanzliche Ersatz wie das tierische Vorbild schmecken? Laut der entsprechenden Leitsätze umso mehr, je näher die Bezeichnung am Original ist. So muss ein vegetarisches Schnitzel dem Vorbild sensorisch nur hinreichend ähneln, steht etwa „Steak“ oder „Filet“ im Namen, muss das Fleischaroma schon weitgehend ähnlich sein.

Das Fazit der Prüfer: Rund zwei Drittel der Veggies waren bisher sensorisch „gut“ oder „sehr gut“. Allerdings seien die pflanzlichen Zutaten oft deutlich herauszuschmecken.

2. Nährwerte

Fleisch, Wurst und Fisch auf Pflanzenbasis sind industriell hoch verarbeitete Lebensmittel. Und diese strotzen oft vor Fett oder Salz. Das gilt laut Stiftung Warentest auch für manche Veggie-Varianten. Tipp für weniger Kalorien: Finger weg vor allem von panierten Fleischalternativen wie Veggie-Schnitzeln, Nuggets und veganen Fischstäbchen.

So enthielten die 2023 untersuchten vegetarischen Schnitzel im Schnitt mehr Fett und Kohlenhydrate als panierte Schweineschnitzel. Besser sah es bei vegetarischen Bratwürsten aus: Sie hatten im Nährwert-Check ein Drittel weniger Kalorien, nur halb so viel Fett und vier Fünftel weniger gesättigte Fettsäuren. Gute ernährungsphysiologische Noten bekam dieses Jahr auch veganes Hack.

3. Schadstoffe

Leider stießen die Tester immer wieder auf Schadstoffe in Veggie-Produkten, etwa gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (Mosh). Sechs der seit 2016 getesteten 147 Produkte waren sehr stark belastet und damit „mangelhaft“. 24 erhielten bei den Schadstoffen ein „Ausreichend“. Allerdings moniert die Stiftung Warentest Schadstoffe auch regelmäßig in tierischen Lebensmitteln.

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(dpa)