Vitamin D nur vom Arzt verordnet einnehmen
Düsseldorf (dpa/tmn) - Vitamin D sollte nur in ärztlich begründeten Fällen zusätzlich eingenommen werden. Bekommt der Körper zu viel Vitamin D von außen, kann das sogar die Gesundheit gefährden.
Ein im Winter niedrigerer Vitamin-D-Spiegel sei bei den meisten Menschen unbedenklich, betont die Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Düsseldorf. Sie verweist auf eine Veröffentlichung des US-amerikanischen Institute of Medicine (IOM). Anstelle einer ergänzenden Einnahme empfehle es sich für einen guten Vitamin-D-Spiegel, auch in der dunklen Jahreszeit täglich mindestens eine halbe Stunde ins Freie zu gehen. Das gilt besonders an sonnigen Tagen.
Vitamin D entsteht zu etwa 80 Prozent in der Haut mit Hilfe von ultraviolettem Licht - und wegen der schwächeren Sonnenstrahlung produziert der Körper im Winter weniger Vitamin D. Die restlichen 20 Prozent deckt der Mensch in der Regel über Nahrungsmittel wie Fisch, Eier und Milch ab.
Eine ergänzende Einnahme ist der DGE zufolge nur sinnvoll, wenn neben einem erwiesenen Vitamin-D-Mangel weitere Risikofaktoren für eine Osteoporose (Knochenschwund) vorliegen - zum Beispiel höheres Alter und aufgrund dessen eine erhöhte Sturzgefahr oder verminderte Knochendichte.
Der Besuch einer Sonnenbank ersetzt den Gang ins Freie nicht: Zur Vitamin-D-Bildung braucht der Körper UV-B-Strahlen, Solarien jedoch arbeiten größtenteils mit UV-A-Strahlen. Außerdem besteht dort den Angaben zufolge Hautkrebsgefahr. Laut der DGE reichen die Sommermonate allemal aus, damit der Körper seine Vitamin-D-Speicher füllen kann.
Zuviel Vitamin D von außen kann sogar schaden: Der Kalziumanteil im Blut kann dann steigen und zu Harnflut, Durst, Nierenverkalkungen, Übelkeit und Erbrechen führen. Bislang sei auch nicht erwiesen, dass ein Vitamin-D-Mangel Diabetes, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Immunerkrankungen oder Krebs begünstigt. Die DGE hält die Vitamin-D-Gabe bei diesen Krankheiten daher nicht für gerechtfertigt.