Wellness aus der Tasse: Schön mit Tee

Reutlingen (dpa-infocom) - Aufgießen, ziehen lassen, innehalten: Eine gute Tasse Tee bringt einen Moment Ruhe in den hektischen Alltag. Aber Tee kann viel mehr: Er macht wach, müde und - schön.

Fast alle Tees haben einen gewissen Wellness-Effekt, alleine durch die Zubereitung: Man muss den Tee dosieren, aufgießen und in Ruhe ziehen lassen, bevor man ihn genießt. „Tee trinken hat mit Innehalten zu tun, mit Pause machen“, sagt der Teebuch-Autor Tilmann Schempp aus Reutlingen. „Das hat etwas sehr Meditatives.“ Das spiegelt sich in vielen Kulturen wider - in der englischen „Tea Time“ ebenso wie in der japanischen Teezeremonie. Doch Tee bietet mehr als Entspannung und Geschmackserlebnis: Er kann aufmuntern, beruhigen und schön machen.

Wer einen Koffein-Kick braucht, greift laut Schempp am besten zu Schwarzem und Grünem Tee. Beruhigende Wirkung entfalten Baldrian- und Hopfentee, die man gut vor dem Einschlafen oder bei Stress trinken kann. Auch Kamillentee ist Schempp zufolge entspannend, aber nichts für jeden Geschmack: „Bei vielen weckt dieser Tee die Assoziation von Krankheit.“ Ein wahrer Stimmungsaufheller sei dagegen Johanniskrauttee: „Der macht richtig gute Laune“, erläutert der Tee-Kenner.

Doch nicht nur der Geist, sondern auch der Körper kann durch Tee Gutes erfahren. „Wer zum Beispiel Abnehmen will, sollte Mate-Tee trinken“, rät Schempp. Dieses „Grüne Gold der Inkas“, wie das südamerikanische Getränk auch genannt wird, enthalte viele Vitamine und wirke Hunger stillend. Beim Entschlacken helfe Brennesseltee, der reich an Gerb- und Bitterstoffen ist.

Für schöne Haut ist Schempp zufolge Grüner Tee „das Allerbeste“: „Wer davon viel trinkt, versorgt seine Haut von Innen mit Flüssigkeit.“ Weil dieser Tee besonders viele wohltuende Gerbstoffe enthalte, finde er zum Beispiel bei Ayurveda-Massagen Anwendung.

Auch ein Wannenbad lässt sich mit Tee zu einer Pflegeanwendung anreichern - etwa indem man Lapacho-Tee ins Badewasser hinzufügt. Dieser versorgt die Haut von außen mit Mineralstoffen wie Kalium und Eisen. Ein sinnliches Erlebnis verspricht Lavendel-Tee, der dem Bad einen wohligen Duft verleiht. Beruhigung und Entspannung für die Füße bringt dem Teebuch-Autoren zufolge ein Fußbad aus Melissentee.

Einen positiven Effekt versprechen in Tee getränkte Wattepads, die man sich auf die Augen legt. „Dafür kann man Grünen oder Schwarzen Tee verwenden“, erklärt Schempp. Neben einer kühlenden Wirkung sorgten die Gerbstoffe im Tee dafür, dass die Hautporen zusammengezogen werden: Die Haut wird geglättet, Schwellungen klingen ab. Fürs Haar wiederum ist Fencheltee gut: Als Spülung verleiht er einen besonders schönen Glanz, erklärt Schempp.

Literatur:

Schempp, Tilmann: Tee: Geschichte, Kultur, Genuss, Thorbecke, 112 S., 19,90 Euro, ISBN-13: 978-3799535250